„Rolle rückwärts“ BDI-Präsident Kempf kritisiert SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz

Dieter Kempf, seit Januar Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz heftig für dessen Reformpläne zum Arbeitsmarkt kritisiert.

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Dieter-Kempf Quelle: dpa

Kempf sagte der WirtschaftsWoche: „Leider geht es viel zu viel darum, wie sich umverteilen lässt, und viel zu wenig darum, wie sich Arbeitsplätze durch Wachstum schaffen lassen. Manche der Rezepte wirken seltsam aus der Zeit gefallen. So wie die Rolle rückwärts, die der SPD-Kanzlerkandidat bei den Arbeitsmarktreformen angekündigt hat – in Zeiten von Rekordbeschäftigung und historisch guten Beschäftigungschancen. Auch Rufe nach Steuererhöhungen sind von vorgestern: Die Rekordüberschüsse von Bund, Ländern und Gemeinden geben reichlich Spielraum, um mehr in die Zukunft zu investieren.“

Kempf sprach sich zudem klar gegen gesetzliche Regeln zur Managervergütung aus, welche etwa die SPD derzeit diskutiert. Kempf: „Ich beobachte über Parteigrenzen hinweg eine immer stärkere Skepsis, ja Feindschaft gegenüber marktwirtschaftlichen Lösungen. Immer mehr Politiker kümmern sich um die Managervergütung in der Privatwirtschaft. Einzelfälle – von denen jeder einer zu viel ist – sind kein Grund, neue Gesetze zu erlassen und damit Tausende unkritische Vorstandsverträge in Mithaftung zu nehmen.“

Kempf fügte hinzu, der bisherige Wahlkampf mache ihm wenig gute Laune. Dabei dürfe kein Wahlkämpfer die Augen vor den unsicheren politischen Entwicklungen weltweit verschließen. Kempf: „Die Lage ist völlig unübersichtlich. Die weltweite Zunahme protektionistischer Tendenzen bedroht die Weltwirtschaft, besonders unsere exportstarke Industrie. Hier muss jede künftige Regierungspartei eindeutig Stellung beziehen.“

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