Safer Internet Day Digitalbranche will transparenter im Umgang mit Kundendaten werden

Vernetze Geräte werden in immer mehr Haushalten eingesetzt. Doch wo landen eigentlich die Daten, die der Nutzer produziert? Die Digitalbranche verspricht mehr Transparenz.

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Digitalbranche will transparenter im Umgang mit Kundendaten werden Quelle: dpa

Berlin Die Digitalbranche will transparenter im Umgang mit Daten werden, die bei der Nutzung von internetfähigen Geräten anfallen. Das geht aus einer Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) unter 209 Experten aus Mitgliedsunternehmen hervor. Das entspricht rund einem Drittel der Gesamtzahl der Mitgliedsunternehmen des Verbands, die aus den verschiedensten Bereichen wie dem Onlinehandel, dem Automobilsektor oder der Werbebranche kommen.

96 Prozent der Befragten sagten demnach, dass Verbraucher erfahren sollten, welche Daten die jeweiligen Endgeräte an welche Empfänger übermitteln. Die Umfrage liegt dem Handelsblatt exklusiv vorab vor.

Datenschützer weisen immer wieder auf die Risiken der neuen Technologien hin. Denn wer etwa sein Haus komplett vernetzt hat, nimmt dabei auch in Kauf, dass die Daten, die von den Bewohnern produziert werden, am Ende einen genauen Hergang ihrer Tagesabläufe darstellen können. Wann wird morgens die internetfähige Kaffeemaschine angeschaltet? Dreht sich der intelligente Stromzähler jeden Tag morgens, oder duscht der Hausbesitzer nur ein Mal die Woche? Wie lange schläft er im Durchschnitt – wann geht das Licht aus? Wann startet die Autobesitzerin ihren Wagen und wohin fährt sie?

Beim Internet der Dinge kommunizieren Geräte untereinander, also etwa Teile eines Autos oder Smarthome-Produkte wie internetfähige Kühlschränke, die zum Beispiel nach Bedarf Fotos vom Inhalt auf das Smartphone senden.

Das IT-Analyseunternehmen Gartner prognostiziert, dass die Anzahl der vernetzten Geräte bis 2020 auf mehr als 20 Milliarden anwächst – ein Großteil von ihnen wird in der Hand von Privatpersonen sein.

Die neuen Produkte können das Leben bereichern und bequemer machen, jedoch sie sind hinsichtlich des Schutzes privater Daten aber auch nicht ungefährlich.

Die Digitalbranche erhofft sich durch die Transparenz einen Vertrauensgewinn bei ihren Kunden. 80 Prozent der befragten Mitglieder des BVDW gaben an, dass eine Selbstauskunft über die Datenflüsse einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz von IoT-Geräten durch Verbraucher leistet und eine weitere Verbreitung der Technologie begünstigt.

Wo all diese Daten gespeichert werden, ist entscheidend – schließlich gelten in Europa wesentlich striktere Datenschutzregeln als etwa in China oder den USA.

„Die Digitalbranche ist geschlossen bereit, Einblick in die Datenprozesse zu gewähren und einen wichtigen Beitrag zur Transparenz zu leisten“, sagt BVDW-Vizepräsident Stephan Noller. Als eine Möglichkeit sehen 61 Prozent der befragten Unternehmen eine flächendeckende Selbstauskunft der Geräte, genauer die Abfrage am Gerät, über ein Portal oder eine App.

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