Sanktionen Interne Prognose: Moskau fürchtet stärksten Wirtschaftseinbruch seit drei Jahrzehnten

Russlands Bruttoinlandsprodukt droht um zwölf Prozent einzubrechen. Eine vergleichbare Rezession gab es in dem Land zuletzt in den 1990er Jahren, nach dem Fall der Sowjetunion.

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Die Sanktionen haben Moskau empfindlich getroffen. Quelle: dpa

Die Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf die Invasion in die Ukraine könnte das Land in eine der größten Wirtschaftsflauten seit fast drei Jahrzehnten stürzen. Laut einer internen Prognose des Moskauer Finanzministeriums droht das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um bis zu zwölf Prozent zu schrumpfen.

Eine offizielle Schätzung zur diesjährigen Konjunkturentwicklung hat die russische Regierung noch nicht vorgelegt. Das Ministerium in Moskau geht indessen nur von einer Abnahme um acht Prozent aus.

Zuletzt gab es vergleichbare wirtschaftliche Schäden in den frühen 1990er Jahren. Damals taumelte Russlands Wirtschaft aus der Sowjetära in Richtung Kapitalismus – mit einer seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebten Rezession.

Die Notenbank ist optimistischer als das Ministerium in Moskau und prognostierziert eine Abnahme des Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um acht bis zehn Prozent. Der Internationale Währungsfonds erwartet einen Rückgang von 8,5 Prozent. Eine Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen ergab als Medianerwartung einen Einbruch von 10,3 Prozent.

Bewahrheitet sich die Vorhersage des Finanzministeriums, würde einem Insider zufolge etwa ein Jahrzehnt Wirtschaftswachstum verlorengehen. Die Unsicherheit über die Konjunkturaussichten ist nach wie vor sehr groß, da mit dem fortgeführten Krieg auch mit weiteren Sanktionen der USA und ihren Verbündeten zu rechnen ist. Die Pressestellen des Finanz- und des Wirtschaftsministeriums reagierten auf Anfragen nicht.

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