
Frankfurt Der scheidende Metro-Chef Eckhard Cordes rechnet nicht mit einem raschen Verkauf der Konzerntochter Kaufhof. „Ich gehe davon aus, dass der Verkauf voraussichtlich noch einige Zeit dauern wird“, sagte Cordes der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Eine Unternehmensveräußerung dieser Größenordnung ist nun mal eine sehr komplexe Transaktion.“ Früher geäußerte Kaufpreisvorstellungen von zwei bis drei Milliarden Euro wollte Cordes nicht mehr bekräftigen: „Dazu darf ich nichts sagen, und ich kann es derzeit auch noch gar nicht.“
Cordes, der zum Jahreswechsel vom bisherigen Finanzvorstand Olaf Koch an der Konzernspitze abgelöst wird, hat die Warenhaustochter des Handelskonzerns schon vor Jahren zur Disposition gestellt. Die Kette passt seiner Ansicht nach nicht mehr zum Geschäft der Metro, die mit Großmärkten und den Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn expandieren will.
Ursprünglich hatte Cordes eine Warenhausallianz zwischen Kaufhof und dem Rivalen Karstadt angestrebt. Doch Karstadt war aus der Insolvenzmasse des Arcandor -Konzerns an den Investor Nicolas Berggruen gegangen. Anfang November wurde bekannt, dass Berggruen und der österreichische Immobilieninvestor Rene Benko konkurrierende Angebote für Kaufhof vorgelegt haben. Benko steht wegen des Verdachts der Geldwäsche neuerdings im Visier der Wiener Staatsanwaltschaft.
Cordes sagte, Metro erwarte von dem Bieter bald Klarheit über den Fall: „Herr Benko hat großes Interesse daran, den Fall zügig aufzuklären und uns zeitnah zu informieren. Es gibt Indikationen, dass das nicht mehr lange dauern wird.“ Benko hat stets seine Unschuld beteuert.