Schutz, Impfnachweis, Reisen und Co. Die 15 wichtigsten Fragen zur Corona-Impfung

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Der Weg bis zur Herdenimmunität

11. Darf der Arbeitgeber zum Impfen zwingen?

Seit Anfang der Woche können nun auch Betriebsärzte gegen Corona impfen. Die Unternehmen haben Interesse daran, dass die Arbeitnehmer sich impfen. So können die Ansteckungen mit dem Virus vermieden werden. Aber: Es gibt keine gesetzliche Impfpflicht. Ausnahmen gelten aber in Einrichtungen wie Krankenhäusern, Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen sowie Arztpraxen. Alle Maßnahmen müssen getroffen werden, um Infektionen zu verhüten und die Weiterverbreitung von Krankheitserregern zu vermeiden. In Pflegeeinrichtungen gilt diese Regelung komischerweise nicht.

12. Wann kommen die Impfstoffe von Curevac, Sanofi und Co.?

Curevac hat noch einen mRNA-Impfstoff entwickelt. Dieser kann bei 5 Grad über mehrere Tage gelagert werden laut dem deutschen Hersteller sogar 90 Tage sogar. Seit Februar befindet sich der Impfstoff im Zulassungsverfahren der EMA. Die Europäische Kommission kauft 400 Millionen Dosen.

Sputnik V des russischen Herstellers Gamaleya-Institut wird in Russland bereits geimpft – sogar vor Abschluss der Phase-3-Studie. Der Vektorimpfstoff befindet sich aktuell in der Zulassungsphase. Für weitere Schritte fehlen aber noch einige Daten. Dem russischen Institut wird unzureichende Transparenz vorgeworfen. Bisher gibt es zwar noch keine Kaufverträge, könnte nach der Zulassung aber auch in Deutschland eingesetzt werden.

Die Firma Novavax aus den USA stellt den ersten Protein-Impfstoff her. Diese Technologie wird bereits seit Jahrzehnten in der Grippeimpfung eingesetzt. Seit März 2021 befindet sich das Vakzin im Zulassungsverfahren. Diese könnte im dritten Quartal 2021 erfolgen.
Sanofi hat mit dem britischen Pharmakonzern GSK einen weiteren auf Protein basierenden Impfstoff hergestellt und wird noch genauer untersucht. Die Europäische Kommission hat sich bereits 300 Millionen Dosen des Vakzins von dem französische Unternehmen gesichert.
Valneva aus Frankreich bringt einen Impfstoff auf den Markt, der auf abgetöteten Krankheitserregern basiert. In China werden Vakzine mit dieser Impftechnologie bereits eingesetzt. In Europa ist es der Erste, der sicher bald zugelassen werden könnte. Seit Ende April befindet sich das Vakzin in der Phase-3-Studie.

13. Kann es noch bessere Corona-Impfstoffe geben?

Impfstoffhersteller wollen auf lange Frist Vakzine entwickeln, die zukünftige Mutationen angreifen. Auch an der Art des Schutzes soll gearbeitet werden. Selbst für die bereits hergestellten Impfstoffe ist die Forschung noch längst nicht abgeschlossen. Aktuell werden Studien durchgeführt, um herauszufiltern, inwiefern die Kreuzimpfungen der einzelnen Impfstoffe wirken. Vielleicht sogar besser. Andere Forschende beschäftigen sich mit seltenen Nebenwirkungen wie ungewöhnlichen Blutgerinnseln, um die bei der Entwicklung zu berücksichtigen.

14. Wie lange hält der Impfschutz an?

Die Ständige Impfkommission rechnet damit, dass die aktuellen Impfungen nicht die letzten sein werden. Und auch der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach geht davon aus, dass die Immunität nach einer Impfung gegen Corona rund sechs Monate hält. Die erste Auffrischung werde deshalb für einige bereits im Herbst fällig sein.

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15. Wann sind alle geimpft?

Jeder sehnt sich nach dem Ende der Pandemie. Neben der Einhaltung der Schutzmaßnahmen ist die Corona-Impfung einer der wichtigsten Bestandteile der Bekämpfung: Je mehr Menschen immun, desto schwerer kann sich das Virus ausbreiten. Ist die Impfquote hoch genug, werden so auch die geschützt, die sich nicht impfen lassen können oder wollen. Wenn 80 Prozent der Bevölkerung immun sind, könnte die Herdenimmunität auftreten. Das Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts hat sogar den Tag berechnet: Ab dem 27. Oktober in diesem Jahr.

Mit Informationen von dpa

Mehr zum Thema: Markus Söder hat der EMA vorgeworfen, die Prüfung des russischen Impfstoffs Sputnik V zu verzögern.

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