




Die schwächelnde deutsche Wirtschaft überschattet zunehmend den Arbeitsmarkt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die Zahl der Erwerbslosen im September nur noch um 117.000 auf 2,788 Millionen. Der Arbeitsmarkt erlebte damit den schwächsten Herbstaufschwung seit dem Jahr 2008 - seither war die Zahl der Arbeitslosen nach dem Ende der Sommerpause stets deutlich stärker zurückgegangen.
Zudem wurde die Vorjahres-Arbeitslosigkeit in diesem September nur noch um 7000 unterschritten. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum August um 0,3 Punkte auf 6,5 Prozent - nach 6,6 Prozent vor einem Jahr.
Bundesagentur-Chef Frank-Jürgen Weise räumte ein: „Die schwächere wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus, allerdings zeigt sich der Arbeitsmarkt insgesamt robust.“ Trotzdem sieht er für Erwerbslose inzwischen geringere Job-Chancen. „Ich sehe auch, dass es für Arbeitslose schwieriger geworden ist, eine Beschäftigung zu finden“, sagte Weise.





„Bisher war der Arbeitsmarkt sehr aufnahmefähig. Das ändert sich jetzt.“ Andererseits sei die Gefahr, die Arbeit zu verlieren, weiterhin sehr gering. Derzeit träfe ein Jobverlust lediglich 9 von 1000 Beschäftigten - genauso viele wie im Vorjahr.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zeigte sich mit den aktuellen Arbeitslosenzahlen zufrieden. Trotz des unruhigen Umfelds im Euro-Raum sei der deutsche Arbeitsmarkt relativ robust. „Arbeit ist nach wie vor da“, betonte die Ministerin in Berlin. Sie räumte aber auch ein, dass die Dynamik nachgelassen habe und die Arbeitslosen-Statistik daher „eine Seitwärtsbewegung“ aufweise. Es gebe zwar keine Entlassungen, aber bei Neueinstellungen seien die Unternehmen eher zögerlich.