Sebastian Gemkow lehnt Rücktritt ab Sachsens Justizminister will lieber aufklären

Seit dem Selbstmord des mutmaßlichen Bombenbauers al-Bakr steht Sachsens Justizminister Sebastian Sebastian Gemkow deutlich unter Druck. Zurücktreten wolle er aber nicht. Gegen Kritik verteidigt er auch andere.

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„In meinen Augen wäre das eine Flucht vor dem, was jetzt hier aufzuklären ist“, sagte Sebastian Gemkow am Donnerstagabend in einem Fernsehinterview. Quelle: AFP

Berlin Nach der Selbsttötung des mutmaßlichen Bombenbauers Dschaber al-Bakr in der Haft schließt Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow einen Rücktritt aus. „In meinen Augen wäre das eine Flucht vor dem, was jetzt hier aufzuklären ist“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend im ZDF.

In den kommenden Tagen gehe es darum aufzuarbeiten, was geschehen sei. Kritik an den sächsischen Justizbehörden wies er zurück. Die Leitung und die Angestellten der Justizvollzugsanstalt Leipzig und die zuständige Psychologin hätten nach besten Wissen und Gewissen gehandelt. Die Zelle des Verdächtigen sei in regelmäßigen Abständen überwacht und eine akute Suizidgefahr nicht erkennbar gewesen.

Politiker aller Parteien hatten den sächsischen Behörden Versagen vorgeworfen, nachdem sich Al-Bakr am Mittwochabend in seiner Zelle stranguliert hatte. Er soll einen Anschlag auf einen Berliner Flughafen geplant haben. Am Samstag hatte die Polizei in einer Chemnitzer Wohnung, in der sich Al-Bakr aufgehalten hatte, nach Angaben der Bundesanwaltschaft rund 1,5 Kilogramm „extrem gefährlichen Sprengstoffs“ und Materialien zur Herstellung einer Sprengstoffweste gefunden.

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