Sicherheitskonzept für Köln Mehr als 1000 Polizisten sollen neue Silvester-Übergriffe verhindern

Kein neues Silvester-Chaos – so lautet die Devise in Köln. Mit aller Macht soll eine Wiederholung der Übergriffe verhindert werden. Nun legt die Polizei Details zu ihrem Sicherheitskonzept vor. Ein Fixpunkt ist der Dom.

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Im Zentrum der Aufmerksamkeit wird während der kommenden Silvesternacht die Millionenstadt am Rhein stehen. Quelle: dpa

Köln Köln will mit mehr als 1000 Polizisten neuerliche Übergriffe in der Silvesternacht verhindern. „Nach unserer Vorstellung wird es keinen Bereich geben, in dem Menschen hier in Köln – in der Innenstadtzone jedenfalls – keine Polizeibeamtinnen und -beamten sehen werden“, kündigte Polizeipräsident Jürgen Mathies bei der Vorstellung des geplanten Sicherheitskonzepts an. „Die kommende Silvesternacht steht für uns alle unter besonderen Vorzeichen“, sagte er. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr seien nur rund 140 Beamte Teil der „besonderen Einsatzorganisation“ gewesen.

Stadt und Polizei gaben am Donnerstag erstmals einen tieferen Einblick in ihre Planungen für den nächsten Jahreswechsel. Das neue Sicherheitspaket ist eine Reaktion auf die chaotischen Zustände und die massenhaften Übergriffe, die weltweit für Schlagzeilen sorgten. Der damalige Polizeieinsatz gilt als missraten. „Wir wollen alle, dass sich die unsäglichen Ereignisse der letzten Silvesternacht nie wiederholen werden“, sagte dazu Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Teil des geplanten Pakets ist auch eine Schutzzone rund um den Kölner Dom, die von etwa 1,10 Meter hohen Absperrgittern gesichert werden soll. Es sei erforderlich, Passanten, das Weltkulturerbe und Besucher der Messe am Abend vor Beschuss mit Feuerwerk zu schützen, heißt es in dem Konzept. In der Zone soll Feuerwerk daher verboten werden. Geplant sind mehrere Kontrollpunkte.

Auch an anderen Orten in der Stadt will Köln nachbessern. Es soll mehr Videoüberwachung geben. Im Hauptbahnhof soll die Abfahrt der Züge so gestaltet werden, dass An- und Abreisende nicht so oft den Bahnsteig wechseln müssen und dabei womöglich ineinanderlaufen. Geplant ist auch ein spezieller „mobiler Security-Dienst“ für Frauen und Mädchen.

Er wisse, dass es sich um einen Spagat handele, sagte Polizeipräsident Mathies. Man wolle friedliche und sichere Feiern möglich machen – aber ohne, dass die Polizei als „martialisch“ wahrgenommen werde. Dass man bei Störern konsequent durchgreifen werde, sei aber klar.

Die Stadt Köln wisse, dass sich in der nächsten Silvesternacht viele Augen auf die Domstadt richteten. Man wolle Köln weltoffen präsentieren, sagte Oberbürgermeisterin Reker. „Und dass wir das tun, wird auch für die Bilder sorgen, die aus Köln um die Welt gehen“, sagte sie. „Und es werden gute Bilder.“

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