Auch in Köln und Hamburg feierten die Menschen laut Polizei meist friedlich. Rund um die Landungsbrücken und den Jungfernsteig zählte die Feuerwehr in der Hansestadt Zehntausende; auch die Reeperbahn wurde zum Partyzentrum. Auf der Domplatte in Köln herrschte vor einer Konzertbühne der Polizei zufolge eine entspannte Atmosphäre.
Allzu dick anziehen mussten sich die Feiernden in Deutschland draußen nicht: Überall im Land war es relativ mild, der Wärmerekord wurde aber knapp verfehlt. Nach vorläufigen Auswertungen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Offenbach wurde am Silvester-Nachmittag 2017 im badischen Rheinfelden mit 16,1 Grad am Rekord gekratzt.
Explodierende Böller führten wieder zu etlichen schweren Verletzungen: Eine 14-Jährige erlitt im thüringischen Triptis schwere Augenverletzungen. Ein Feuerwerkskörper wurde in der Silvesternacht von einem Unbekannten in eine Menschengruppe geworfen, in der das Mädchen stand, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Wucht der Explosion habe ihr die Brille „weggesprengt“. Ihr Augenlicht sei gefährdet. Ein Junge wurde an Gesicht und Hand verletzt. Bei dem Sprengkörper soll es sich ersten Ermittlungen zufolge um einen in Deutschland verbotenen sogenannten Polen-Böller handeln, wie der Sprecher sagte. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Im Unfallkrankenhaus Berlin wurden in der Nacht mehrere Menschen nach Unfällen mit Böllern behandelt. In der Silvesternacht seien bis 7 Uhr am Montagmorgen 21 Verletzte gezählt worden, teilte das Krankenhaus via Twitter mit. Das Team der Handchirurgie sei durchgehend in drei Operationssälen beschäftigt gewesen. Mindestens fünf Patienten hätten schwere Amputationsverletzungen erlitten.
Bei einem Feuer im westfälischen Selm wurde in der Silvesternacht eine vierköpfige Familie verletzt. Vermutlich sei eine Silvesterrakete durch das geöffnete Fenster ins Schlafzimmer ihrer Wohnung geflogen und habe den Brand verursacht, teilte die Polizei mit. Die Mutter sei mit den beiden Kindern ins Freie geflohen, während der Vater vergeblich versucht habe, das Feuer selbst zu löschen. Das Haus ist zunächst nicht mehr bewohnbar.
Bei einer Verpuffung beim Silvester-Fondue wurden in der Oberpfalz mehrere Menschen verletzt - zwei von ihnen schwer. Fünf Mitglieder einer Familie und ein Gast saßen am Sonntagabend in einem Mehrfamilienhaus in Weiden zusammen, als es zu der Verpuffung und einer Stichflamme kam. Eine 50-Jährige und ein 22-Jähriger erlitten schwere Verbrennungen und wurden mit Rettungshubschraubern in Kliniken nach München und Nürnberg geflogen, wie die Polizei mitteilte.
Als eines der ersten Babys des neuen Jahres kam der kleine Alvin Karl in Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern zur Welt. Sieben Minuten nach Mitternacht wurde der 3950 Gramm schwere und 54 Zentimeter große Junge geboren, wie Hebamme sagte. Die 36-jährige Mutter und ihr Sohn seien beide gesund und wohlauf.
Schon Stunden vor den Feiern in Deutschland hatte das Jahr 2018 in vielen Teilen der Welt bereits begonnen. Zuerst war es im Pazifik um 11.00 Uhr MEZ so weit, später begrüßte Australien mit einem spektakulären Feuerwerk in Regenbogenfarben in Sydney das neue Jahr.