Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter Grenze bei Abschreibungen soll steigen

Seit Jahren fordert die Wirtschaft eine Anhebung der Obergrenze für die Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter. Nun rückt ihr Ziel näher. Allein Wolfgang Schäuble könnte eine Änderung noch torpedieren.

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Nur der Bundesfinanzminister könnte jetzt noch querschießen. Quelle: AP

Berlin Die Große Koalition nimmt Kurs darauf, der Wirtschaft einen seit langem gehegten Wunsch zu erfüllen: Die Obergrenze für die Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter soll von derzeit 410 Euro auf 800 Euro annähernd verdoppelt werden. Die Arbeitsgruppe Wirtschaft sowie die Arbeitsgruppe Finanzen der SPD-Bundestagsfraktion haben sich jetzt für die deutliche Erhöhung ausgesprochen.

„Die Anhebung des Schwellenwertes auf 800 Euro ist überfällig und seit langem in der politischen Diskussion. Daher ist diese Einigung ein großer Schritt nach vorne“, sagte Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, dem Handelsblatt.

Da sich auch die Unionsfraktion für die Erhöhung stark macht, kommt die Wirtschaft ihrem Ziel einen großen Schritt näher. Verbände wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) oder der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) haben die Forderung nach einer Erhöhung seit Jahren auf ihrem Wunschzettel stehen.

Entscheidendes Argument für die Erhöhung ist, dass der Wert von 410 Euro seit 1965 nicht mehr angepasst wurde. Außerdem befreit die Sofortabschreibung die Unternehmen von bürokratischen Lasten. Die angepeilte Erhöhung ist Bestandteil des zweiten Bürokratieentlastungsgesetzes.

Allerdings bleibt ein Restrisiko. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (SPD) könnte bestrebt sein, die Koalitionsfraktion noch zu bremsen. In Koalitionskreisen hieß es allerdings, dafür müsse er sehr gute Argumente haben. Die sehe man nicht.

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