Soziale Mobilität Vom Aufstieg und Fall der deutschen Millionäre

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Die meisten Reichen halten sich

Die Branche allein ist natürlich keine Garantie für stetig anschwellenden Reichtum. Dass viele Leute beim Einkaufen vor allem auf günstige Preise achten wollen oder müssen, hat Schwarz geholfen. Für Karl-Erivan Haub aber ist genau dieser Trend wohl eher ein Problem. Der Besitzer der Supermarktketten Tengelmann und Kaiser’s galt 1990 als drittreichster Deutscher mit einem Familienvermögen von 2,9 Milliarden Dollar und Platz 43 auf der Weltrangliste. Inzwischen sind die Haubs mit 4,4 Milliarden Dollar auf Platz 21 in Deutschland und auf Platz 286 in der Welt zurückgefallen. Kaufkraftbereinigt hat sich ihr Vermögen kaum verändert.

Immerhin muss man suchen, um einen Superreichen aus der Zeit vor zwei Jahrzehnten zu finden, der aus der aktuellen Liste spurlos verschwunden ist. Und stößt dann entweder auf Auswanderer wie Flick, Erblasser mit mehreren Kindern wie Henkel – oder Verlierer spektakulärer Entwicklungen.

Das kann Spekulanten treffen, aber auch extrem seriös wirkende, höchst konservative Anleger. 1990, kurz vor seinem Tod, brachte es der Prinz Johannes von Thurn und Taxis mit seinem gewaltigen Waldbesitz in Bayern, mit südamerikanischen Immobilien und heimischen Bierbrauereien auf Platz sieben der deutschen Liste. Sein Sohn und Erbe rangiert heute mit nominal genau so viel Geld (1,5 Milliarden Dollar) auf Listenplatz 54: Auch scheinbar krisensichere Investitionen können am Anfang eines Abstiegs stehen.

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