SPD-Kandidat greift Merkel an Steinbrück fordert „Beinfreiheit“ für den Nahkampf

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„Die schlechteste Regierung seit 1949“

Die größten europäischen Banken
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Bei seinem ersten Wahlkampfauftritt nach der Entscheidung der Troika für die Kanzlerkandidatur zeigte sich Steinbrück in Münster kämpferisch und rief zur Geschlossenheit auf: "Diese Bundestagswahl ist nur durch die Mobilisierung der Anhänger zu gewinnen." Großen Beifall erhielt er vor allem dann, wenn er die Bundesregierung frontal angriff. "Schwarz-Gelb kann nicht regieren - so einfach ist das. Die Vorstellung ist die schlechteste eines Bundeskabinetts seit 1949", klagte er. "Es wird diese Bundesregierung in zwölf Monaten nicht mehr geben."

Steinbrücks Vorschläge zur Bändigung der Finanzmärkte (2012)

In der Euro-Krise attackierte Steinbrück Kanzlerin Merkel. Sie müsse den Deutschen "endlich die Wahrheit sagen", sagte Steinbrück der "Welt am Sonntag". Griechenland werde sich noch sieben bis acht Jahre lang kein Geld am Kapitalmarkt leihen könne. "So lange werden wir helfen müssen."

Die Griechen müssten zu ihren Verpflichtungen stehen, "aber wir sollten ihnen mehr Zeit geben", verlangte Steinbrück. Er schloss nicht aus, einem weiteren Hilfspaket zuzustimmen: "Ob die SPD im Bundestag einem dritten Hilfspaket für Athen zustimmen würde, kommt auf die Bedingungen an."

Strikt wandte sich Merkels Herausforderer gegen einen Euro-Austritt Athens: "Wir sollten allen, die martialisch den Rauswurf Griechenlands aus der Euro-Zone fordern, deutlich sagen: Ihr wisst nicht, wovon ihr redet! Die politischen und ökonomischen Erschütterungen wären verheerend."
Mit seinen Griechenland-Ideen löste Steinbrück sofort Widerspruch aus. Unions-Chefhaushälter Norbert Barthle kritisierte, schon jetzt über ein drittes Hilfsprogramm für Griechenland zu reden. Aber auch der Ökonomund IMK-Chef Gustav Horn kritisierte Steinbrück: "Er hat noch nicht die grundlegende Funktion von Zentralbanken auch für die Rettung Griechenlands verstanden. Nur wenn die EZB die Zinsen für Griechenland und die anderen Krisenländern niedrig hält, haben diese und der Euro insgesamt eine Chance gegen die Panik -und Spekulationswellen der Finanzmärkte" schreibt Horn auf seiner Facebook-Pinwand.

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