SPD-Kandidat greift Merkel an Steinbrück fordert „Beinfreiheit“ für den Nahkampf

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Für gesetzlichen Mindestlohn und gleiche Bezahlung

Germany's former Finance Minister Peer Steinbrueck Quelle: REUTERS

Für Deutschland forderte Steinbrück einen gesetzlichen Mindestlohn und eine gleiche Bezahlung von Stammbelegschaft und Leiharbeitern sowie von Frauen und Männern.

Zusammen mit Steinbrücks formeller Nominierung will Parteichef Sigmar Gabriel am Montag auch einen Vorschlag machen, wie der Streit über eine Absenkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent gelöst werden kann. Vertreter der Parteilinken wie Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel mahnten dazu, sich Zeit zu nehmen. Es müsse nicht schon am Montag eine Entscheidung fallen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Mehrere SPD-Linke verlangen ein Einfrieren des Rentenniveaus bei derzeit etwa 50 Prozent.

Reaktionen auf die Nominierung Steinbrücks

Der im Seeheimer Kreis organisierte rechte Flügel der SPD mahnte beim Rentenniveau zur Gelassenheit. "Schwerpunktmäßig muss man sich darum kümmern, dass die Renten für den einzelnen höher sind", sagte Seeheimer-Sprecher Johannes Kahrs zu Reuters. "Die Frage, ob man 43 oder 45 Prozent von viel hat oder 50 Prozent von wenig, ist nicht der Maßstab."

Kahrs zeigte sich überzeugt, dass Steinbrück keinen Flügelstreit in der Partei befürchten muss: "Er ist in der Lage, sehr vernünftig mit der Parteilinken zusammenzuarbeiten und auch Dinge mit denen zu erarbeiten, in denen die Linke schwerpunktmäßig kompetent ist." Schäfer-Gümbel verwies darauf, dass Steinbrück auf allen Feldern Initiativen anstoßen könne. Entschieden werde aber in den Parteigremien.

Der SPD-Kanzlerkandidat bedauerte auch sein Verhalten in der sogenannten Schach-Affäre. Steinbrück hatte 2006 als Finanzminister bei mehreren bundeseigenen Firmen um Millionenspenden für ein privates Schachturnier geworben. "Damals habe ich das nicht als ehrenrührig oder dubios empfunden.

Aus heutiger Sicht ist für mich klar: Ich würde es nicht wieder machen", sagte er der "Welt am Sonntag". Bei ihm habe das allerdings nichts mit Vorteilsgewährung oder Vorteilsannahme zu tun gehabt.

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