„Ich bin überzeugt, dass die Welt nur Bestand hat, wenn die Städte weitgehend autark und nachhaltig werden“, sagte Speer. Die Metropolen verbrauchen heute rund 80 Prozent der weltweiten Ressourcen. „Unsere Berechnungen zeigen, dass es mindestens mit der Hälfte weniger geht und die Lebensqualität dabei sogar deutlich steigt“, betonte der Baumeister.
Um das Reduktionsziel zu erreichen, schlägt Speer vor, die Bebauung zu verdichten und das Auto zurückzudrängen. Im Idealfall, so Speer, erreiche jeder Bewohner alles, was er im Alltag benötige, zu Fuß oder mit dem Fahrrad: die Behörde, den Supermarkt, das Kino, den Sportplatz, das Café, den Park und den Arbeitsplatz. Selbst Fabriken seien heute so sauber, dass sie sich wieder mitten in der Stadt ansiedeln ließen, wie das Beispiel der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden zeige, erläuterte Speer. „Diese Nutzungsmischung vermeidet viel Verkehr und damit Emissionen.“
Stadtnahe Versorgung
Als weitere Maßnahmen schlägt Speer die Planung grüner Zonen für Erholung und ein angenehmes Stadtklima vor, ebenso Landwirtschaftsflächen für eine stadtnahe Versorgung mit Lebensmitteln. Außerdem energieeffiziente Gebäude, eine dezentrale Versorgung mit Strom und Wärme aus Blockheizkraftwerken, Mülltrennung und Kreisläufe für Trinkwasser und Abwasser.