Städteranking 2015 Die zehn besten Städte Deutschlands
Die Wirtschaft floriert, der Immobilienmarkt ist stark, die medizinische Versorgung lässt nichts zu wünschen übrig - nur drei von vielen Faktoren in unserem Städteranking. Das sind die Top Ten im Niveauranking 2015.

Platz 10: Karlsruhe
Karlsruhe eröffnet die Top Ten des Städterankings 2015 von WirtschaftsWoche und Immobilienscout24. Zwar verliert die badische Stadt einen Rang gegenüber dem Vorjahr, kann sich aber dank ihrer wirtschaftliche Stärke unter den zehn besten deutschen Städten behaupten. Nur 4,6 von 100 Einwohnern bezogen 2014 Arbeitslosengeld II, Rang elf von 69 in der Bundesrepublik. Besonders viele Arbeitsplätze gibt es im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen, 33,6 Prozent der Beschäftigten verdienen hier ihr Geld (Rang 9). Auch der Immobilienmarkt entwickelt sich prächtig, bei der Nachfrage nach Eigentumswohnungen schafft es die Stadt sogar auf den zweiten Platz.
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Platz 9: Hamburg
Die Millionenstadt an der Elbe verbessert sich um drei Plätze und schafft den Sprung auf Platz neun. Hamburg punktet in vielen Bereichen. Der Immobilienmarkt ist in guter Verfassung, für den Kauf einer Eigentumswohnung waren im zweiten Quartal 2015 je Quadratmeter 2952 Euro fällig (Rang 5). Sogar auf den zweiten Rang schafft es die Hansestadt im Städte-Vergleich bei der Abiturquote, 58,1 Prozent der Hamburger Schulabgänger hatten 2013 das Abitur in der Tasche. Auch die Wirtschaft floriert, das Saldo aus Gewerbean- und abmeldungen lag 2013 bei 2,8 je 1000 Einwohner (Rang 5).
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Platz 8: Ulm
Die Donaustadt in Baden-Württemberg klettert zwei Plätze nach oben. Das liegt vor allem am Ulmer Arbeitsmarkt. Der lockt Menschen aus dem Umland an, der Saldo der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die zwischen Arbeits- und Wohnort pendeln, lag 2014 bei 34,2 je 100 Einwohner (Rang 5). Darunter sind viele Tüftler, 4,9 Ingenieure kommen auf 100 Beschäftigte, im bundesweiten Vergleich reicht das für Platz neun. Besonders wichtig für die Zukunft: Auf 100 Nachfrager kamen 2012 108,7 betriebliche Ausbildungsplätze (Rang 7).
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Platz 7: Regensburg
Savoir-vivre an der Donau: Im Teilbereich Lebensqualität holt die Stadt in der Oberpfalz Platz drei. Besonders die medizinische Versorgung der knapp 150.000 Einwohner ist hervorragend. Auf 100.000 Einwohner kamen 2012 337,7 Ärzte, Rang vier im Städte-Vergleich. Sogar Platz drei erreicht die Stadt in Ostbayern bei der Versorgung mit Hospitälern – 2012 gab es je 10.000 Einwohner 195,1 Krankenhausbetten. Doch die hohe Lebensqualität hat ihren Preis, 23,2 Prozent des monatlichen Einkommens müssen die Regensburger für ihre Wohnkosten aufbringen, mehr zahlen nur Freiburger und Münchner.
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Platz 6: Wolfsburg
Platz eins bei der Wirtschaftskraft, Platz eins bei der Ingenieursdichte, Platz zwei bei der Produktivität. Dank VW steht Wolfsburg wirtschaftlich blendend da und ist Niedersachsens beste Stadt. Doch nicht jeder Fließbandarbeiter oder Ingenieur lebt am Arbeitsort, mit einem Saldo von 54,6 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten je 100 Einwohner ist Wolfsburg auch Deutschlands Pendler-Hauptstadt.
Bei der Bildung gibt es allerdings noch Luft nach oben: Nur 38,1 Prozent aller Schulabgänger hatten 2013 ihr Abitur gemacht, das reicht nur für Rang 48.
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Platz 5: Frankfurt am Main
Kriminelle Energie am Main. 16.938 Straftaten kamen laut Bundeskriminalamt 2014 auf 100.000 Einwohner – der höchste Wert aller 69 Städte. Nur 60,9 Prozent aller Delikte wurden aufgeklärt (Rang 18). Doch die Finanzmetropole kann auch überzeugen, die gemeindliche Steuerkraft (Grundsteuer A+B, Gewerbesteuer, Gemeindeanteil an der Einkommens- und Umsatzsteuer, abzüglich Gewerbesteuerumlage) je Einwohner lag 2013 bei 1566 Euro, nur Ingolstadt erreicht einen höheren Wert. Ebenfalls auf dem zweiten Platz liegt Frankfurt bei der Warmmiete je Quadratmeter - 10,70 Euro zahlen die Frankfurter durchschnittlich im zweiten Quartal 2015. Und bestätigen damit Frankfurts Ruf als Deutschlands Immobilienmekka.
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Platz 4: Stuttgart
Die Landeshauptstadt ist auch die beste Stadt Baden-Württembergs. Das liegt an den vielen hochqualifizierten Beschäftigten: Mehr als jeder vierte Arbeitnehmer hatte 2014 einen akademischen Abschluss (Rang 5), im Durchschnitt arbeiteten sechs von 100 Beschäftigten als Ingenieure (Rang 4). Aber nicht jeder Schulabgänger muss ein Ingenieursstudium beginnen. Gute Perspektiven in der Schwabenmetropole haben auch Azubis: Auf 100 Nachfrager kamen 2012 108,8 betriebliche Ausbildungsplätze, Rang sechs im Städte-Vergleich.
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Platz 3: Erlangen
Fränkische Innovationskraft: Mit weitem Abstand liegt Erlangen bei den Patentanmeldungen auf Platz eins, 88,3 Patente kamen 2012 auf 100.000 Erwerbstätige. Auch der Vize-Innovationsmeister kommt aus Franken, Fürth schafft immerhin 52 Patente je 100.000 Erwerbstätige. Obwohl Erlangen gegenüber dem Vorjahr einen Rang verliert, bleibt die Stadt Deutschlands Akademiker-Zentrum. 31,2 Prozent der Beschäftigten hatten 2014 einen Hochschulabschluss. Die vielen Tüftler sorgen für hohe Wirtschaftskraft: Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 72.528 je Einwohner schafft es Erlangen auf Rang fünf. Arbeitslos ist dagegen kaum einer: Nur 2,9 von 100 Einwohnern bezogen 2014 Arbeitslosengeld II – der niedrigste Wert von allen 69 Städten.
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Platz 2: Ingolstadt
Gegen die Wirtschaftskraft Ingolstadts kommt kaum eine Stadt an. Die Audi-Stadt hat die höchste Produktivität der 69 Städte, im Durchschnitt erwirtschaftete 2012 jeder Erwerbstätige 117.828 Euro. Auch bei der Arbeitsplatzversorgung liegt Ingolstadt ganz vorne: 71,1 Prozent der Erwerbsfähigen sind in der Donaustadt beschäftigt. Das sorgt für ein ordentliches Steueraufkommen, 1645 Euro gemeindliche Steuerkraft (Grundsteuer A+B, Gewerbesteuer, Gemeindeanteil an der Einkommens- und Umsatzsteuer, abzüglich Gewerbesteuerumlage) je Einwohner landeten 2013 in der Stadtkasse - ebenfalls Rang eins im Städte-Vergleich.
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Platz 1: München
Platz eins bei der Lebensqualität und dem Immobilienmarkt, dazu die drittbeste Wirtschaftsstruktur und der viertbeste Arbeitsmarkt: München führt das bayrische Trio an der Spitze des Niveaurankings an und verteidigt seinen Titel als Deutschlands attraktivste Stadt. Stichwort Lebensqualität: Wer zwischen 2010 und 2012 in München geboren wurden, den erwartet ein langes Leben – 82,3 Jahre im Durchschnitt (Rang 2). Zudem locken Oktoberfest, Englischer Garten und Residenz viele Touristen an: 2013 kamen auf einen Einwohner 9,2 Gästeübernachtungen (Rang 2).
Wer in München wohnt, muss allerdings tief in die Tasche greifen: 27,1 Prozent machen die Wohnkosten 2015 am monatlichen Einkommen aus, nur Freiburg ist noch teurer. Bei den Preisen für Eigentumswohnungen schafft es die bayrische Landeshauptstadt sogar an die Spitze: 4619 Euro waren im zweiten Quartal je Quadratmeter fällig. Dafür verdienen die Münchner gut, im Schnitt zahlten die Unternehmen 2012 jedem Arbeitnehmer 45.446 Euro, der siebthöchste Wert aller 69 Städte.
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