Städteranking 2017 Wo Familien am besten leben

Städteranking für Familien Quelle: Getty Images

Viele Kitas und Schulen, gute Ausbildungsplätze und bitte noch Platz zum Spielen und Erholen – unser Städteranking gibt Antworten, wo es Eltern und Kinder am besten haben.

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Was Familien für einen gelungenen Alltag brauchen? Was sie von ihrer Heimat erwarten? Was Eltern sich für Ihre Kinder wünschen? Auf den ersten Blick ist es ganz einfach: gute und verfügbare Kitas. Schulen, die fördern und inspirieren. Gefolgt von Chancen und Perspektiven für den Nachwuchs, wenn er größer wird.

In der Theorie fallen die Antworten leicht, was Staat und Städte leisten müssten, um Familien die besten und attraktivsten Bedingungen für ihren Nachwuchs zu bieten. Doch wie sieht es in der Wirklichkeit aus? Für den Praxischeck bietet das diesjährige Metropolenranking der WirtschaftsWoche die ideale Datengrundlage.

Wo ist die Kitaversorgung am besten?

Das Städteranking kann zwar keine Aussagen über die Güte der Kitaplätze treffen oder über das Engagement von Erzieherinnen und Erziehern. Sehr wohl aber dokumentiert es, wo die Versorgung  am besten ist und am meisten Kapazitäten geschaffen wurden.

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Hamburg Quelle: dpa
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Ulm Quelle: dpa
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Erlangen Quelle: dpa

Das eindeutige Ergebnis: Eltern von Kleinkindern unter drei Jahren haben es im Osten der Republik am besten. Nirgendwo sind mehr von ihnen in Betreuung als in Rostock (59,3 Prozent eines Jahrgangs), Potsdam (57,1) und Jena (56,4). Auch die folgenden Ränge belegen hier Oststädte: Magdeburg und Dresden. Der Grund liegt in der Geschichte: Zu DDR-Zeiten gingen mehr Frauen arbeiten als im Westen üblich, die Infrastruktur für Eltern war dementsprechend angepasst und hat die Wende vielerorts überlebt.

Von dieser Tradition profitiert der Osten bis heute. Auch bei der Versorgung der Drei- bis Sechsjährigen liegen wieder Potsdam und Jena weit vorne. Mit Erlangen schafft es hier aber immerhin eine bayrische Stadt in die oberen drei. Für sie alle gilt: Jedes oder nahezu jedes Kind wird versorgt. Unterm Strich gilt also: Der Stress, dringend einen Betreuungsplatz finden zu müssen, dürfte im Osten viel seltener vorkommen, als anderswo.

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Welche Stadt hat funktionierende Schulen?

Auch hier gilt zunächst: Qualität liegt im Auge des Betrachters. Dennoch gibt es einige harte und interessante Zahlen. Etwa die, wo Lehrer ihre Schüler so gut betreuen, dass möglichst wenige von ihnen durchs Raster fallen. Die Schulabbrecherquote gibt darüber Auskunft.

Ausbildung, Studium und Erholungsmöglichkeiten

Spitzenreiter in dieser Kategorie: Heidelberg. Nur 1,9 Prozent eines Jahrgangs, also nicht einmal jeder fünfzigste Schüler, geht hier ohne Abschluss. Ähnlich gut schneiden Bonn (2,8 Prozent) und Würzburg (ebenfalls 2,8) ab. Beim Schlusslicht Magdeburg ist die Quote mit 11,1 Prozent mehr als dreimal so hoch.

Wie groß ist die Chance aufs Abitur?

Klagen über Wohlfühlnoten hin, Debatten um Akademisierungswahn her: Das Abitur eröffnet weiterhin die besten Entfaltungschancen im Leben, davon sind auch die meisten Eltern überzeugt. Nicht unwichtig also, an welchen Orten die Chance auf eine Hochschulzugangsberechtigung am größten ist. Das Ergebnis des Rankings: Der Anteil der Abiturienten an allen Schulabgängern ist in Darmstadt am höchsten – ganze 58,5 Prozent. Dicht gefolgt von Jena (55,3 Prozent) und Hamburg (55,1).

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Wo finden sich noch Lehrstellen?

Für viele Mütter und Väter sind das die größten Sorgen und Fragen, wenn ihre Kinder aus dem Schulalter herausgewachsen sind: Was wollen sie werden? Werden sie einen guten Job finden? Wen es nicht an die Uni drängt, sondern direkt in die Praxis, sollte deshalb wissen, wo es weiterhin genügend Betriebe gibt, die in Nachwuchs investieren und ausbilden.

Die Empfehlung des Städterankings ist da ziemlich eindeutig: Bayern ist die beste Ausbildungsregion. Die größte Auswahl für Azubis in spe bietet Regensburg - dort kommen auf 100 Interessenten ganze 115,3 Plätze. Die Qual der Wahl bieten auch die Nächstplatzierten: München kommt auf 111 Angebote und Würzburg auf 110. Dreimal Bayern also.

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Und wo ist noch Platz zum Spielen?

Ein weicher Wohlfühlfaktor zum Schluss. Bildung, Betreuung, Jobchancen – ist schließlich alles wichtig. Doch gerade mit kleineren Kindern ist es im Alltag manchmal einfach nur das Beste, ein bisschen Natur zu schnuppern und rauszukommen. Auch dafür gibt es Daten. Hinter dem sperrigen Titel „Naturnähere Flächen“ verbergen sich Angaben zu Spielplätzen und Parks, Wäldern und Seen - Orte der Erholung.

Hier am meisten zu bieten hat Pforzheim. Mit einem Anteil von 54,5 Prozent der gesamten Stadtfläche ist hier mehr als jeder zweite Quadratmeter nicht versiegelt oder verbaut. Es folgen auf Platz zwei das rheinland-pfälzische Trier (52,3 Prozent)  und auf Platz drei Darmstadt (49,4).

In unserer interaktiven Infografik finden Sie die größten Stärken und Schwächen aller untersuchten Städte des großen WiWo-Städterankings.

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