
Berlin Mit der schwächeren Konjunktur sinkt in den Betrieben die Nachfrage nach Mitarbeitern. Das Stellenbarometer sank im Juli im Vergleich zum Vormonat um vier auf 243 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit knapp zwei Jahren, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. „Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern befindet sich damit auf hohem Niveau, wird aber merklich schwächer“, betonte die Behörde.
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft ist angesichts der schwächeren Weltkonjunktur und Risiken wie den von US-Präsident Donald Trump angefachten Handelsstreitigkeiten und dem Brexit derzeit so schlecht wie seit über sechs Jahren nicht mehr.
In den Branchen, die stark von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängen, wie Verkehr und Logistik, verarbeitendes Gewerbe, Handel und Zeitarbeit, seien die Stellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. „In den konjunkturunabhängigen Bereichen, wie der Öffentlichen Verwaltung, in Erziehung und Unterricht sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen, steigt die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern weiterhin“, so die Bundesagentur.
Die Behörde veröffentlicht am Mittwoch ihre Arbeitsmarktbilanz für Juli. Erwartet wird ein leichter Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl um 2.000.
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