Steuereinnahmen steigen Deutsche vererben mehr

Noch 2015 sind Erbschaften und Schenkungen zurückgegangen. Im vergangenen Jahr hat sich allerdings ein anderer Trend abgezeichnet.

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Die Finanzämter haben im letzten Jahr Vermögensübertragungen in Höhe von 108,8 Milliarden Euro veranlagt. Quelle: dpa

Wiesbaden In Deutschland haben Erbschaften und Schenkungen wieder einen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, übertrugen Deutsche ihren Erben Vermögen in Höhe von 108,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, so viel wie zuletzt 2014. Nach einem Rückgang von 6,2 Prozent im Jahr 2015 sei damit wieder ein Spitzenwert erreicht worden.

Steuerpflichtig wurden Vermögen von 37,7 Milliarden Euro, 7,7 Prozent mehr als 2015. Die Erbschaft- und Schenkungsteuer daraus betrug 2016 rund 6,8 Milliarden Euro, ein Plus von fast 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sie stieg das vierte Jahr in Folge. Die Erbschaftsteuer lag bei 5,7 Milliarden Euro, die Schenkungssteuer bei 1,1 Milliarden Euro. Erbschaften und Schenkungen entwickelten sich unterschiedlich. Durch Erbschaften und Vermächtnisse wurde 2016 ein Vermögen im Wert von 43,6 Milliarden Euro übertragen, 15,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das geschenkte Vermögen stieg im Vergleich zu 2015 um 1,4 Prozent auf 65,2 Milliarden Euro.

Das Geld aus den Steuereinnahmen fließt in die Kassen der Länder. Weil diese zu sehr Unternehmen begünstigten, übte das Bundesverfassungsgerichts Druck auf die Regierungen aus. Die Vorgaben für die Steuerprivilegien wurden strenger gefasst als bisher. 15 Länder einigten sich auf einen Anwendungserlass. Nur der Freistaat Bayern ging einen Sonderweg. 

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