Steuerentlastung Lindners Kritiker entlarven sich selbst

Bundesfinanzminister Christian Lindner Quelle: REUTERS

Wer die vom Bundesfinanzminister vorgeschlagene Steuerentlastung als ungerecht ablehnt, ist Populist – oder hat die Progression nicht verstanden. Ein Kommentar.

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Der Grundsatz für die steuerliche Belastung ist in allen politischen Lagern akzeptiert: Wer mehr verdient, soll mehr bezahlen. Wenn es aber, wie von Christian Lindner vorgeschlagen, um eine steuerliche Entlastung geht, will man im linken Lager nichts mehr von diesem Grundsatz wissen.

Nach Lesart der Linken sollen die so genannten „Reichen“ bei der Entlastung am besten leer ausgehen – Motto: „Die haben ohnehin genug“. Zur Bekräftigung werden dann Steuertabellen herumgereicht, in denen der von Lindner konzipierte Ausgleich der kalten Progression durchgerechnet wird.

Und siehe da – tatsächlich profitieren Besserverdiener mehr – sie zahlen ja auch mehr Steuern. Das ist weder ungerecht noch unsozial, sondern entspricht dem Prinzip der Leistungsfähigkeit.

Prozentual gesehen werden Geringverdiener sogar am meisten entlastetet, weil zu Beginn des Steuertarifs die Progression steiler ausfällt und hohe Einkommen relativ gesehen weniger von Lindners Vorschlag profitieren. Die Spitzenverdiener müssen sogar eine indirekte Steuererhöhung hinnehmen, weil bei Jahreseinkommen von über 250.000 Euro die Einkommensgrenze diesmal nicht angepasst wird.

Und bitte nicht vergessen: Die Besserverdienenden zahlen auch immer noch den Soli.

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