




Wolfgang Schäuble wehrt sich gegen den Vorwurf, das mit der Schweiz ausgehandelte Steuerabkommen biete die Chance, bis zu dessen Inkrafttreten Geld in ferne Steueroasen zu verschieben. „Diejenigen, die meinen, ihre Gelder noch schnell verschieben zu können, werden feststellen müssen, dass wir ihnen auf die Schliche kommen werden“, sagt Schäuble. Dies werde mithilfe des Informationsaustauschs mit der Schweiz und anderen Staaten geschehen. „Auch dabei sind wir durch das Abkommen besser aufgestellt“, betont der Minister.
Schäuble reagiert damit nach längerem Schweigen auf die Kritik der SPD, die den Vertrag im Bundesrat scheitern lassen will. Das Abkommen ermögliche Flüchtlingen „freies Geleit in andere Steueroasen“, kritisierte insbesondere Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans. „Diese behauptete Lücke lässt sich durch nichts belegen“, entgegnet Schäuble. „Deutsche Kunden halten – soweit man das von außen beurteilen kann – Schweizer Banken trotz der drohenden Schwarzgeld-Besteuerung offenbar die Treue.“
Schäuble verweist auf den Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, Patrick Odier, demzufolge sei keine besondere Bewegung von deutschen Kunden ins Ausland zu bemerken. Laut Schäuble wird mit dem Abkommen „ein unbefriedigender Zustand beendet“. Nach dem Inkrafttreten würden nicht mehr jedes Jahr Hunderte Millionen Steuerforderungen verjähren und Milliarden in die Kassen von Ländern und Bund fließen.