
„Sie hat viel Energie investiert, um nach der Position des ersten Vorsitzenden zu greifen. Ich finde es gut, wenn ich einen Gegenkandidaten habe.“ Dem „Spiegel“ sagte Lucke: „Wir brauchen ein klares Votum der Basis, ob man Lucke will oder das Gespann Frauke Petry und Marcus Pretzell.“
Lucke steht für den liberal-konservativen Flügel der Alternative für Deutschland. Die Co-Vorsitzende Petry, die auch Landesvorsitzende in Sachsen ist, und Nordrhein-Westfalens Landeschef Pretzell gehören dem rechts-nationalen Flügel an.
Lucke sagte dem „Focus“, es habe „teilweise politische und teilweise leider sehr persönliche Gründe“, dass eine Zusammenarbeit mit Petry nicht klappe. „Im persönlichen Bereich ist das Vertrauensverhältnis durch verschiedene Vorkommnisse leider völlig zerrüttet.“ Politisch sei man sich uneinig, wie die Partei zu führen sei.
Eigentlich sollte eine Entscheidung in dem Führungsstreit bei einem Bundesparteitag am kommenden Wochenende in Kassel fallen. Dieser wurde jedoch abgesagt, was Lucke mit juristischen Bedenken gegen die Delegiertenaufstellung in einigen Landesverbänden begründete. Nun wird ein Parteitag zwei Wochen später erwogen, zu dem möglicherweise alle Mitglieder eingeladen werden.