Streit um Außenminister-Posten Gabriels Frust-Attacke trifft in der SPD auch auf Verständnis

Nach dem Zerwürfnis von Schulz und Gabriel erhält der scheidende Außenminister nun Zuspruch. Sein Parteikollege Kelber hält zu ihm.

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Ulrich Kelber (links), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium, zeigt Verständnis für die Kritik an der SPD-Spitze seines Parteikollegen Sigmar Gabriel (rechts). Quelle: dpa

Berlin
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Ulrich Kelber (SPD), hat Verständnis für die heftige Kritik des scheidenden Außenministers Sigmar Gabriel an der SPD-Führung, hält dessen Wortwahl aber für falsch. „Sigmar Gabriel ist ne dufte Type. Er ist nicht einfach, weil er auch mal schnell rumpoltert“, sagte Kelber am Freitag dem Radiosender Bayern 2. „Ich kann seinen Frust verstehen. Ich hätte an seiner Stelle aber nicht die gleiche Wortwahl und den gleichen Weg getroffen.“

Gabriel hat SPD-Chef Martin Schulz angesichts seines drohenden Endes als Außenminister Wortbruch vorgeworfen. Gabriel hatte vergangenes Jahr zugunsten von Schulz auf den Parteivorsitz und die Kanzlerkandidatur verzichtet, um Außenminister zu werden. Es wird seither kolportiert, dass Schulz ihm damals für den Fall einer neuen großen Koalition versprochen hat, dass er das Außenamt behalten darf. Schulz will nun selbst Außenminister werden.

Die Äußerungen der SPD-Führung über Ministerämter kämen zur Unzeit, da könne man schon seinen Unmut kundtun, äußerte auch die SPD-Linke Hilde Mattheis bei NDR Info Verständnis für Gabriel. „Wir müssen uns jetzt alle auf die inhaltliche Debatte konzentrieren.“ Der Mitgliederentscheid dürfe nicht von Personalentscheidungen überlagert werden. Zu Schulz und seiner designierten Nachfolgerin Andrea Nahles sagte die GroKo-Gegnerin: „Es geht nicht, wenn zwei Leute sich an der Parteispitze zusammensetzen und sagen, wir teilen jetzt die Partei unter uns auf.“ Gabriel hat SPD-Chef Martin Schulz angesichts seines drohenden Endes als Außenminister Wortbruch vorgeworfen. Gabriel hatte vergangenes Jahr zugunsten von Schulz auf den Parteivorsitz und die Kanzlerkandidatur verzichtet, um Außenminister zu werden. Es wird seither kolportiert, dass Schulz ihm damals für den Fall einer neuen großen Koalition versprochen hat, dass er das Außenamt behalten darf. Schulz will nun selbst Außenminister werden.

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