Strom Netzentgelte sinken im Bundesdurchschnitt leicht

Um rund vier Prozent sinken durchschnittlich die Netzentgelte. Für Verbraucher könnte das eine Entlastung von rund elf Euro bedeuten. Ob die Stromversorger die Kostenersparnis aber an diese weitergeben, ist noch unklar.

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Auf der obersten Netzebene, der Höchstspannung, wird Deutschland von vier Unternehmen versorgt, die für den Bau und den Unterhalt der Stromautobahnen zuständig sind. Quelle: dpa

Heidelberg Die Netzentgelte für Strom werden im kommenden Jahr im bundesweiten Durchschnitt um rund vier Prozent auf 273 Euro für einen Verbrauch von 4000 Kilowattstunden zurückgehen. Das ergab eine Auswertung des Internet-Portals Verivox bei den mehr als 800 Netzbetreibern, mit der bis zum Montag rund 78 Prozent der Haushalte in Deutschland erfasst wurden.

Danach könnte ein Durchschnittshaushalt mit einer Entlastung von rund elf Euro im Jahr rechnen. Das ist allerdings nicht Sache der Netzbetreiber, sondern der Stromversorger, bei denen die Netzentgelte als Kosten anfallen. Ob und in welchem Umfang die Stromversorger die Kostenersparnis an die Endverbraucher weitergeben, ist bislang offen und wird sechs Wochen vor Ende des Jahres von den Unternehmen veröffentlicht.

Auf der obersten Netzebene, der Höchstspannung, wird Deutschland von vier Unternehmen versorgt, die für den Bau und den Unterhalt der Stromautobahnen zuständig sind. Drei dieser vier Unternehmen werden ihre Preise im nächsten Jahr erhöhen, zum Teil deutlich. Das macht aber nur einen kleinen Teil der gesamten Netzentgelte aus. Das meiste fällt an auf der Ebene der Hoch-, Mittel- und Niederspannung, die von regionalen Stromnetzbetreibern und Stadtwerken wahrgenommen wird. Sie verteilen den Strom bis in die Unternehmen und Haushalte.

Die Entlastung beruht wesentlich auf einer Veränderung der Gesetzeslage und fällt regional unterschiedlich aus. So sinken die Netzentgelte in Bremen um fast 15 Prozent, in Brandenburg um 13,6, in Mecklenburg-Vorpommern um 12,8 und in Berlin um 10,6 Prozent. Die Stromversorger in Baden-Württemberg haben dagegen mit einem Anstieg der Netzentgelte um 2,5 Prozent und in Nordrhein-Westfalen um 1,3 Prozent zu rechnen.

Weiterhin werden jedoch die Netzentgelte in den Ost-Ländern sowie in Schleswig-Holstein deutlich höher ausfallen als im Westen. Wo viele Windkraftanlagen stehen, fallen auch die höchsten Kosten für den Netzausbau und Netzbetrieb an. Die niedrigsten Entgelte zahlen laut Verivox mit 187 Euro die Bremer, die höchsten mit 342 Euro die Schleswig-Holsteiner.

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