




Der Strompreis steigt und steigt. Das könnte im kommenden Jahr zum Wahlkampfstreit vor der Bundestagswahl auswachsen. Das Mehr trifft vor allem Privatkunden und kleine Unternehmen, die nicht den niedrigeren Energiepreis zahlen, der für Energiefresser in der Industrie und für jene Betriebe gilt, die international gegen Konkurrenz bestehen müssen.
Allerdings steigt und steigt auch die Zahl der Nutznießer, die die erneuerbaren Energien etwa aus der Sonne oder aus Wind produzieren und dafür garantierte Einnahmen einstreichen. Die zahlen die privaten Stromverbraucher über die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Viele Wähler also leiden unter den hohen Kosten für Energie und schreiben das dann schnell der Energiewende zu. Viele Wähler und Lobbygruppen aber profitieren von der Entwicklung oder sind von ihr durch die großzügigen Ausnahmen bisher kaum betroffen. Das macht es für Politiker so heikel, der einen Gruppe (auf Kosten der anderen) Linderung zu verschaffen.
Keine Änderungen vor der Bundestagswahl
Der Energiegipfel heute im Kanzleramt, den die Regierung so nicht nennen mag, bringt wenig Greifbares. Dazu ist die Runde mit Umweltminister Peter Altmaier (CDU), Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) nicht prominent genug besetzt. Auch Arbeitgeber, Gewerkschaften und Verbände sind nicht durchweg mit ihren Spitzenvertretern dabei.
Schon vorneweg haben Altmaier und Rösler angekündigt, sie wollten das Erneuerbare Energien-Gesetz grundlegend ändern, das so lukrativ für alternative Produzenten ist. Doch schon ist klar, dass es nicht vor der Bundestagswahl sein wird und dass sich die Regierung alles andere als einig ist, in welche Richtung es gehen soll.
Die Botschaft aus solchen Ankündigungen ist aber naheliegend: Wir versprechen den Kostengeplagten Besserung. Wir bringen die Nutznießer aber noch nicht gegen uns auf.
Das EEG ist schlau, weil es den politisch gewollten Umbau der Energieversorgung tatsächlich antreibt. Es ist jedoch gefährlich und teuer, weil jeder Abschied vom Subventionssegen gegen die große Zahl der Nutznießer kaum zu stemmen ist.