
Von rechtsextremen Strukturen gehen einer Studie zufolge größere Gefahren für die Gesellschaft aus als von linksextremen Strömungen. Das gelte für Thüringen, aber auch für das gesamte Bundesgebiet, heißt es in einer am Montag in Erfurt vorgestellten Untersuchung des Kompetenzzentrums Rechtsextremismus der Universität Jena. „Die rechtsextremen Milieus und Bewegungen in Thüringen sind national und international vernetzt und sie sind im hohen Maße wandlungsfähig“, schreiben die Autoren.
In der Analyse gehen sie auch auf die Alternative für Deutschland (AfD) ein. „Die weitere Entwicklung der AfD wird auch Einfluss darauf nehmen, wie sich die rechtsextreme Bewegung in Thüringen und Deutschland künftig aufstellt.“
Im Thüringer Landesverband hätten politische Konzepte des völkisch-nationalistischen Rechtsextremismus die Diskurshoheit übernommen, hieß es. Die AfD unter Führung des Thüringer Parteichefs Björn Höcke hatte in Erfurt immer wieder zu Demonstrationen gegen die Flüchtlingspolitik aufgerufen. Mehrere tausend Menschen folgten jeweils den Aufrufen.