




Beispielsweise im Düsseldorfer Daimler-Werk traten rund 800 Mitarbeiter in den Warnstreik. Auch in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz sind Tausende Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen. Die IG Metall will mit den Ausständen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und ihrer Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck verleihen. Der neue Tarifvertrag soll nach den Vorstellungen der IG Metall zwölf Monate laufen. Die Arbeitgeber bieten drei Prozent auf 14 Monate, was aufs Jahr gerechnet einer Tariferhöhung von 2,6 Prozent entspricht. IG-Metall-Chef Berthold Huber nannte dies eine „Provokation“, über die es sich nicht lohne zu reden.
Nach dem Ende der Friedenspflicht im Tarifstreit hatte die IG Metall in der Nacht zum Sonntag zunächst nur mit Warnstreiks in einzelnen Betrieben begonnen. In der zweiten Wochenhälfte verschärft die Gewerkschaft nun die Gangart. Am Dienstag, dem Tag der Arbeit, hatte IG-Metall Huber den Arbeitgebern eine Frist für eine Einigung bis Ende Mai gesetzt. Ansonsten könnte es eine Urabstimmung und Streiks geben. Allerdings sei das „die Ultima ratio“, erklärte Huber.
Die IG Metall in Zahlen
hat die IG Metall in Deutschland
verzeichnet die IG Metall an jährlichen Einnahmen
hat die IG Metall aktuell
sitzen in den Betreiben
hat die IG Metall im ganzen Bundesgebiet
besitzt die IG Metall als geschätztes Gesamtvermögen
sitzen in Industrieunternehmen, darunter befinden sich acht Dax-Konzerne
Marktkapitalisierung haben die vier Konzerne, in denen Berthold Huber im Aufsichtsrat sitzt
Die Arbeitgeber lassen sich jedoch durch die Streik-Drohungen der Gewerkschaften nicht unter Druck setzen. „Es kann durchaus zu einer weiteren Zuspitzung kommen. Das wäre bedauerlich, dann aber nicht zu ändern“, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegießer, der „Bild“-Zeitung. Man müsse jetzt sehen, ob sich jede Seite „noch ein Stückchen bewegen“ könne. Stimme das Lohnplus aber nicht mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten überein, lege man den Keim für die nächste Krise. Die Betriebe seien gerade aus dem Loch heraus. Da dürfe man nicht überziehen. „Wir können ja nicht so tun, als seien wir auf der Insel der Glückseligen. Um uns herum in Europa ist ja Elend.“
Die nächsten Tarifverhandlungen stehen in der zweiten Mai-Woche an. Die IG Metall verlangt neben mehr Lohn für die bundesweit rund 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie auch die unbefristete Übernahme von Ausgebildeten sowie mehr Mitsprache bei Leiharbeit.