Tarifstreit Flughafen-Streiks erneut ausgeweitet

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Viel Verantwortung, wenig Lohn

Der Tarifkalender 2012
Ein Postbote fährt mit seinem Fahrrad die Post aus. Quelle: dpa
Eine Kundenberaterin der Sparkasse berät eine Frau über Geldanlagen Quelle: dpa
Ein Hausarzt nimmt in seiner Praxis einem Patienten Blut ab. Quelle: dpa
Eine Auswahl von Mobilfunk-Telefonen iin einem "T-Punkt" Quelle: AP
Ein Polizeibeamter vor der neuen Präsenzwache Marstall in Hannover Quelle: dpa
Ein Busfahrer vor stehenden Bussen Quelle: REUTERS
Eine Erzieherin mit vier Kindern in einer Kindertagesstätte Quelle: dpa

Der Streit um die Gehälter der Vorfeldmonate tobt schon seit Monaten. Die bisherigen Forderungen der GdF hält Fraport für überzogen. Die GdF hatte bis zu 70 Prozent mehr Lohn gefordert. Die Arbeit der Vorfeld-Kontrolleure ist der GdF zufolge mit der Eröffnung der vierten Landebahn wesentlich anspruchsvoller geworden. Die Lohnentwicklung habe damit aber nicht Schritt gehalten, argumentieren die Arbeitnehmervertreter.

Die Vorfeldkontrolleure oder auch Vorfeldlotsen sitzen mit im Tower und übernehmen die Flieger von den Lotsen der Flugsicherung, sobald die gelandeten Jets den Bereich der Lande- und Startbahnen verlassen haben. Sie behalten die Kontrolle, solange die Flieger am Boden sind und geben sie erst wieder ab, wenn sie in den Bereich der Startbahn rollen. Die Kontrolleure sind keine vollausgebildeten Fluglotsen, haben aber eine interne Spezialausbildung durchlaufen und in der Folge auch eine sicherheitsrelevante Lizenz. Sie führen die Piloten zu den Vorfeld- oder Gate-Positionen.

Die Beschäftigten der Vorfeldaufsicht sitzen beispielsweise in den „Follow-Me-Wagen“, die die Jets durch das Flughafengewirr leiten. Sie steuern auch die „Pushbacks“ der Jets, also das Zurückschieben von den Terminalpositionen durch riesige Schlepper. Die Verkehrszentrale plant und koordiniert den komplexen Flugzeugverkehr am Boden. Eigene Vorfeldkontrollen gibt es an den Flughäfen in Dresden, Hamburg, München, Frankfurt und künftig auch in Berlin. An den übrigen Flughäfen wird die Aufgabe von den Lotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) miterledigt.

„Die starre Haltung der Fraport AG lässt uns keine andere Wahl, als den Arbeitskampf mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln weiterzuführen“, teilte ein Sprecher der GdF am Wochenende mit. Der Betreiber hat auch einen Schlichterspruch von Hamburgs Ex-Bürgermeister Ole von Beust abgelehnt, der ebenfalls deutliche Verbesserungen für die Beschäftigten vorgeschlagen hatte. Siebers betonte: „Sollte sich Fraport bewegen, sind wir gesprächsbereit. Solange sie hinter den Schlichterspruch zurückfallen, sehe ich keinen Anlass für Verhandlungen.“

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