




Die von der Gewerkschaft Verdi angekündigten Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden bereits am kommenden Montag beginnen. Nach Gewerkschaftsangaben vom Freitag wird dann im öffentlichen Personennahverkehr in Hessen mit Einschränkungen zu rechnen sein. Schwerpunkt der Arbeitsniederlegungen werde der Großraum Frankfurt sein, teilte der hessische Verdi-Landeschef Jürgen Bothner am Freitag mit. Am Donnerstag sollen die Warnstreiks in Nord-und Mittelhessen fortgesetzt werden.
Ehrensold für Müllwerker
Bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen waren am Donnerstag erste Gespräche in Potsdam ohne Ergebnis geblieben. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Geld für die bundesweit zwei Millionen Beschäftigten. Die Arbeitgeber haben bislang noch kein Angebot vorgelegt. „Bei uns ist jetzt der Ofen aus, rückt endlich mal mehr Kohle raus“, hieß es am Donnerstag auf den Transparenten von Erzieherinnen, Krankenschwestern und Feuerwehrmänner, die in Potsdam demonstrierten. Sie wollen mindestens 200 Euro mehr im Monat. „Was wir brauchen, ist ein Ehrensold für Müllwerker, für Krankenschwestern, für Berufsfeuerwehrleute. Die haben das verdient“, sagte verdi-Chef Frank Bsirske. Außerdem protestieren die Gewerkschaften gegen den Personalabbau in den städtischen Verwaltungen. Mehr Arbeit für den Einzelnen und
höhere Krankenquoten seien die Folge.
Das Argument, dass es öffentlich Beschäftigte im Vergleich zu anderen noch gut hätten und sie beispielsweise in der Krise nicht mit Massenentlassungen wie jetzt bei der Drogeriekette Schlecker rechnen müssten, lassen die Gewerkschaften nicht gelten. Auch im öffentlichen Dienst seien befristete Arbeitsverträge und Teilzeitarbeit ausgeweitet worden.