Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag in Berlin aus Gewerkschaftskreisen.
Bereits eine Woche vor dem Start der Tarifverhandlungen zeichnen sich damit schwierige Gespräche zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ab.
„Die Kolleginnen und Kollegen haben auf jeden Fall mehr verdient als den von den Kommunen angebotenen Inflationsausgleich“, sagte der Vorsitzende des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, der Nachrichtenagentur dpa.
„Im Juli lag die Inflationsrate beispielsweise bei minus 0,1 Prozent“, so Silberbach weiter. „Heißt das, die Beschäftigten sollen jetzt sogar noch Geld mitbringen?“
Von der Gewerkschaftsforderung sind bis zu 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes betroffen. Damit läuten Verdi, der Beamtenbund dbb und weitere Gewerkschaften die Tarifrunde für Bund und Kommunen ein.
„Keinerlei Verteilungsspielraum“ bei Kommunen
Bei der jüngsten Tarifrunde hatten Arbeitgeber und Gewerkschaften im April 2018 insgesamt 7,5 Prozent mehr Geld bis März 2020 vereinbart. Die Tarifverhandlungen sollen am 1. September in Potsdam beginnen und nach jetziger Planung am 23. Oktober enden.
Der Lüneburger Oberbürgermeister, Ulrich Mädge (SPD), hatte keinerlei Verteilungsspielraum bei den Kommunen geltend gemacht.
Der Verhandlungsführer der kommunalen Arbeitgeber hatte in einem Interview etwa gesagt: „Wir müssten im Grunde ganz andere Diskussionen führen, nämlich über Einschnitte reden.“ Die Kommunen sehen sich auch infolge der Corona-Pandemie in diesem Jahr besonders unter Druck.