Tarifverhandlungen Gewerkschaften und Arbeitgeber gehen zuversichtlich in Tarifpoker

Optimismus bei den Verhandlern: Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst gehen die Parteien aufeinander zu. Verdi-Chef Bsirske zeigt sich zuversichtlich.

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Mit einem Megaphon spricht Verdi-Chef Frank Bsirske vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst zu den demonstrierenden Gewerkschaftlern. Die Gewerkschaften fordern unter anderem Gehaltssteigerungen von 6%. Quelle: dpa

Potsdam Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind vorsichtig optimistisch in die voraussichtlich entscheidende Tarifrunde für den öffentlichen Dienst gegangen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bekundete seinen Willen, zu einem Ergebnis zu kommen. „Wir werden uns bemühen“, sagte der Verhandlungsführer des Bundes am Sonntag bei seiner Ankunft in Potsdam, wo ihn hunderte Demonstranten mit Sprechchören und Pfeifkonzerten erwarteten.

Der Chef der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, sagte: „Es gibt ein gemeinsames Interesse daran, alles daranzusetzen, in diesen Tagen einen Durchbruch zu erzielen.“ Er sei vorsichtig zuversichtlich. „Würde es jetzt nicht gelingen, einen Durchbruch zu erzielen, wäre das ein Zeichen für eine Eskalation des Konfliktes.“ Damit wäre er zwar nicht zufrieden, aber die Arbeitnehmer würden so eine Eskalation annehmen. Seehofer hatte bereits am Vortag angekündigt, so zu verhandeln, „dass wir zügig zu sinnvollen Ergebnissen kommen“.

Zu Vorgesprächen trafen in Potsdam unter anderem Seehofer, Bsirske, der Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbands VKA, Thomas Böhle, und der Chef des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, zusammen. Die Verhandlungsrunde sollte um 14 Uhr beginnen. Silberbach sagte: „„Horst Seehofer kann den Knoten durchschlagen.“

Es geht um das Einkommen von 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. In den vergangenen Tagen hatten massive Warnstreiks unter anderem Teile des Nahverkehrs in Deutschland lahmgelegt und den Flugverkehr gestört. Die Arbeitnehmer lehnen die Gewerkschaftsforderungen nach sechs Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 200 Euro mehr, bisher ab. Die dritte Runde ist bis Montag angesetzt, kann aber auch erst am Dienstag oder Mittwoch enden. Eine weitere Runde ist vorerst nicht angesetzt.

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