Karlsruhe Einen Tag nach ihrer Festnahme sind alle fünf IS-Verdächtigen in Untersuchungshaft – darunter auch der mutmaßliche Top-Islamist Abu Walaa. Das sagte am Mittwoch ein Sprecher der Bundesanwaltschaft nach Anhörung der Beschuldigten vor dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe. Ob sich die Beschuldigten zur Sache geäußert haben, wurde nicht bekannt.
Die Männer waren am Dienstagmorgen nach monatelangen Ermittlungen in Dortmund, Duisburg und an nicht genannten Orten in Niedersachsen festgenommen worden. Das Netzwerk soll Freiwillige für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rekrutiert haben.
Der 32-jährige Iraker Abu Walaa gilt als prägende Figur der bundesweit einflussreichen Islamisten-Szene in Hildesheim. Er wurde nach seiner Anhörung von Beamten mit einer Decke verhüllt aus dem Gerichtshof zu einem Transporter geführt. Ein anderer IS-Verdächtiger mit langem Bart wurde mit einer weißen Augenbinde dorthin gefahren.
Am Mittwoch wurden neben Abu Walaa zwei weitere Verdächtige vor den BGH-Ermittlungsrichter geführt. Zwei Mitglieder waren schon am Dienstag in Untersuchungshaft genommen worden. Die Haftbefehle gegen alle waren bereits am 26. Oktober ausgestellt worden.
Laut Bundesanwaltschaft handelt es sich bei den Männern neben dem 32-jährigen irakischen Staatsangehörigen Ahmad Abdulaziz Abdullah A. (Szenename Abu Walaa) um den 50-jährigen Türken Hasan C., den 36-jährigen deutschen und serbischen Staatsangehörigen Boban S., den 27-jährigen deutschen Staatsangehörigen Mahmoud O. und den den 26-jährigen Ahmed F. Y. aus Kamerun.