Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) schlägt Alarm, weil er Mittelständler durch Corona scheitern sieht. Ramelow sagte der WirtschaftsWoche, vielen in der Industrie nützten weder Konjunkturhilfe noch Kurzarbeitergeld, weil ihre Produkte nach der Krise nicht mehr gefragt seien.
Hart getroffen seien Metallbranche und Autozulieferer, die von Autoskandalen und neuer Technik gebeutelt seien. Ihnen fehle Geld für neue Produkte.
„Mittelständler könnten über einen Konversionsfonds innovativ bleiben in der Zeit von Corona“, fordert er. „Wir brauchen sie noch stärker als wir davor dachten“, sagte er mit Blick auf internationale Lieferengpässe während des Shutdowns. Kaufprämien stützten nicht nachhaltig.
Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) könne dagegen zunächst 100 Millionen Euro als Fonds begeben. Darlehen könnten für neue Produkte vergeben werden – bis diese am Markt etabliert seien. „Es sollte aber schnell gehen, weil Arbeitsplätze im größeren Stil verloren gehen und Betriebe an der Kante stehen.“ In Thüringen hätten mit Corona schon fünf Zulieferbetriebe aufgegeben. Der Fonds müsse beim Autodialog der Bundesregierung auf die Wege gebracht werden.
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Im Gespräch der WirtschaftsWoche mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow geht es um Betriebe, denen weder Kurzarbeitergeld noch Konjunkturhilfen nützen, einen Fonds für innovative Unternehmer und die Rückbesinnung auf regionale und nationale Produktion. Das ganze Interview lesen Sie hier.