Thüringen Merkel bezeichnet Gespräche zwischen Mohring und Ramelow als „völlig ok“ – schließt Koalition aber aus

Gespräche mit der Linken bedeuten für die Kanzlerin keine Koalitionspflicht. Den Dialog sollte ihre Partei aber trotzdem aufrecht halten.

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Der CDU-Kandidat in Thüringen hatte sich Gespräche mit der Linkspartei offen gehalten. Quelle: AP

Bundeskanzlerin Angela Merkel findet Gespräche in Thüringen von CDU-Landeschef Mike Mohring mit Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow „völlig ok“. Dies habe „mit einer Koalition nichts zu tun“, sagte die CDU-Politikerin dem „Spiegel“ in einem am Dienstag veröffentlichten Interview.

Ihre Partei tue sich zu Recht schwer mit solchen Gesprächen. „Auch wenn Ministerpräsident Bodo Ramelow aus dem Westen kommt und Christ ist und sich möglichst wenig mit seiner Partei gemein macht, ist er doch ein Politiker der Linken und damit ihrem Programm verhaftet.“

Die Linke habe bis heute keine ehrliche Aufarbeitung ihrer Geschichte in der DDR geliefert, kritisierte Merkel. „Gleichzeitig ist sie programmatisch Welten von dem entfernt, wofür die CDU steht. Deshalb gibt es ja eine Beschlusslage, wonach die CDU mit der Linkspartei nicht zusammenarbeitet.“

Ramelow habe das Problem, keine Mehrheit mehr zu haben. Nun gehe es für ihn darum, ob er sich eine Mehrheit zu organisieren versucht oder nicht. „Und dabei ist mein grundsätzlicher Rat an die CDU: einfach mal abwarten. Vielleicht will er mit uns ja auch gar nicht sprechen.

Falls Herr Ramelow doch das Gespräch mit der CDU sucht, sollte man ihm das nicht verweigern, er ist schließlich der Ministerpräsident, aber mit Koalitionen und Zusammenarbeit hat das nichts zu tun“, betonte Merkel.

Mehr: Die CDU streitet um das Erbe von Angela Merkel. Friedrich Merz meldet sich wieder zu Wort und stellt der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis aus.

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