++Ticker zum Anschlag in Berlin++ Haftbefehl gegen Anis Amri erlassen

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Durchsuchungen in Flüchtlingsunterkunft in Emmerich

++ 8.08 Uhr ++

Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Stephan Mayer, fordert eine Verlängerung der Abschiebehaft. Über den gesuchten Amri sagt Mayer dem rbb-Inforadio: "Er war sogar in Abschiebehaft, musste nach einem Tag wieder entlassen werden."

++ 7.28 Uhr ++

CDU-Vize Armin Laschet sieht im Fall des gesuchten Tunesiers schwere Mängel der Behörden. Wie diese hier gearbeitet hätten, könne einen nur erschüttern, sagt Laschet im "Deutschlandfunk". Dass der Gesuchte als sogenannter Gefährder bekannt gewesen sei, sich aber der Kontrolle habe entziehen können, könne man auf keinen Fall akzeptieren.

++ 7.26 Uhr ++

Polizisten haben im nordrhein-westfälischen Emmerich eine eine Flüchtlingsunterkunft durchsucht. Schätzungsweise 100 Beamte waren beteiligt, darunter Spezialeinsatzkräfte. Über das Ergebnis war zunächst nichts bekannt. Ein Sprecher der Polizei wollte sich zu der Durchsuchungsaktion nicht näher äußern und verwies auf den Generalbundesanwalt. Aus Karlsruhe war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

++ 7.10 Uhr ++

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erneuert im Interview mit der "Passauer Neuen Presse" seine Forderung nach Transitzentren, um die Herkunft von Flüchtlingen zweifelsfrei zu klären. Es gebe zu viele Menschen, deren Identität man noch immer nicht zweifelsfrei kenne, sagt der CSU-Politiker. Viele hätten keine richtigen Ausweispapiere.

++ 6.32 Uhr ++

Unter den Todesopfern des Anschlags ist auch eine israelische Frau. Dies bestätigte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. Die israelische Botschaft kümmere sich um die Überführung der Leiche in die Heimat. Die Frau war mit ihrem Mann auf dem Weihnachtsmarkt gewesen und nach dem Anschlag am Montagabend als vermisst gemeldet worden. Ihr Mann, ebenfalls israelischer Staatsbürger, wurde bei der Attacke schwer verletzt.

++ 5.30 Uhr ++

Trotz des Anschlags rechnet der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, nicht mit starkem Polizeischutz für Weihnachtsgottesdienste. In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur sagte er: „Ich glaube auch, dass man in Deutschland so viele Menschenansammlungen hat, dass es gar nicht möglich wäre, auf diesem Wege Sicherheit zu erzeugen, dass man überall Polizei postiert.“ Der bayerische Landesbischof lobte zugleich die Reaktionen von Politikern auf das Attentat.

++ Aus der Nacht zu Donnerstag +++

Im Berliner Stadtteil Kreuzberg überprüfte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei am Mittwochabend einen Mann, bei dem es sich aber nicht um Amri handelte.

Die Sicherheitsbehörden tauschten nach Worten von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) ihre Erkenntnisse über Amri im gemeinsamen Terrorabwehrzentrum aus, zuletzt im November 2016. Laut „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR tauchte er im Dezember unter. Demnach hatte er Kontakte zum Netzwerk des kürzlich verhafteten Hildesheimer Predigers Abu Walaa, den Jäger früher einmal als „Chefideologen“ der Salafisten in Deutschland eingestuft hatte.

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