TV-Kritik Günther Jauch Kita-Plätze sind so sicher wie die Rente

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Den Kommunen droht eine Klagewelle

Die familienfreundlichsten Unternehmen
Bergmann Klaus Wuestenberg beobachtet den Abraumbagger SRs1541 waehrend des offiziellen Starts zum Aufschluss des neuen Kohlefeldes Quelle: AP
Blick auf das Logo der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) Quelle: dpa
Das Logo des TÜV Nord Quelle: dpa
Carina Sarstedt von Caritas International in Freiburg richtet Spendendosen Quelle: AP
Das Logo der Postbank Quelle: dpa
Ein Mitarbeiter der Eckes-Granini Deutschland GmbH steht inmitten der neuen PET-Produktionsanlage und kontrolliert eine Kunststoffflasche. Quelle: dpa
Ein Kunde greift in einem REWE City-Markt in Koeln nach einem Einkaufswagen Quelle: dapd

Wenn sich bis August nichts ändert, könnte den Kommunen eine Klagewelle von Eltern drohen, die den Anspruch für ihr Kind juristisch durchsetzen wollen. Auf die Frage, ob ihr da nicht Angst und Bange werde, legte Familienministerin Christina Schröder den Kopf schief und antwortete mit Sätzen wie aus einem Motivations-Ratgeber. Allen klar, dass es „richtig hart“ werden würde, genügend Kita-Plätze bereit zu stellen, aber: „Wenn alle anpacken, können wir es schaffen.“

Kraft kritisierte Schröders Familienpolitik

Die Einwände mancher Kommunen, die einen großen Teil der Kosten zu tragen haben, ließ sie nicht gelten: „Eine Kommune kann jetzt nicht sagen: Wir packen es nicht. Da muss man sehen: Was kann man noch tun?“ Den Mangel an Personal sei beizukommen, wenn in Teilzeit arbeitende Erzieherinnen in Vollzeit beschäftigt würden. Zudem gebe es noch Potenzial bei den Betriebs-Kitas.

Mit ihrer Zugepackt-und-Mitgemacht-Ansprache konnte sie Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, freilich nicht beeindrucken. Während Schröder während der Sendung recht blass wirkte, zeigte sich Kraft von ihrer krawalligen Seite – der Wahlkampf hat offenbar begonnen. Mehrfach setzte sie zu scharfen Angriffen auf Schröders Familienpolitik an, vor allem auf das Betreuungsgeld. „Wir müssen nicht Geld sinnlos für das Betreuungsgeld ausgeben – das ist der Schwachsinn, der da läuft“, polterte sie. Dafür hatte sie viel Lob für ihr eigenes Bundesland übrig.

Blüm: "Die Rente ist ja auch sicher"

Nordrhein-Westfalen habe zusätzliche 440 Millionen Euro in den Kita-Ausbau investiert, und auch die meisten Kommunen gäben sich große Mühe. Allerdings weiß Kraft noch gar nicht genau, wie viele Betreuungsplätze sie im Sommer brauchen wird: Erst im März sollen die genauen Zahlen vorliegen.

Bizarre Züge nahm die Sendung an, als der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm an die Reihe kam. „Sie wissen, wie einem politische Versprechen jahrzehntelang nachlaufen können“, stichelte Jauch – ein Verweis auf Blüms unvergessene Zusicherung: „Die Rente ist sicher.“ – „Die Rente ist ja auch sicher“, beharrte Blüm auch am Sonntag. „Ihre ist sicher“, konterte Jauch. Als die Diskussion von den Rentnern zurück auf die Kleinkindern kam, stellte der Bundesminister a.D. eine Abfolge von recht seltsamen Sätzen in den Raum, zum Beispiel: „Wir leiden unter Verwirtschaftung.“

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