
Berlin Zum ersten Mal ist auch Angela Merkels Ehemann Joachim Sauer bei ihrer Wahl zur Kanzlerin im Bundestag gewesen. Dabei wurde die 63-Jährige am Mittwoch bereits zum vierten Mal gewählt.
Für viele Menschen in Deutschland ist dies keine Überraschung. Dennoch verfolgten und kommentierten sie die Wahl, vor allem im sozialen Netzwerk Twitter – und teilten interessante Beobachtungen.
„Gerade läuft auf allen Kanälen die vierte Wiederholung der Kanzlerwahl. Wofür zahle ich eigentlich Rundfunkgebühren, wenn die es nicht schaffen sich in zwölf Jahren eine neue Handlung bei ,House of Bundestag’ einfallen zu lassen?“ Viele Nutzer auf Twitter scherzten darüber, dass die Wahl zum Bundeskanzler in Deutschland sich am Mittwoch zum vierten Mal wiederhole. Dass sei „wie Titanic gucken“, flachste ein Nutzer etwa: „Viel los an Deck, aber jeder weiß, wie es ausgeht.“
Dennoch waren die Stichworte „Merkel“ und „Kanzlerwahl“ am Mittwochvormittag Trendthemen auf Twitter in Deutschland. Über 4.500 Tweets mit dem Wort „Bundeskanzlerin“ kursierten, über 6.100 mit dem Wort „Bundestag“.
In Anspielung auf das Urteil des Bundesgerichtshofes am Dienstag in Karlsruhe kursierte auch der Hashtag „Kanzlerinwahl“. Eine Sparkassen-Kundin aus dem Saarland hatte geklagt, weil sie in Briefen nicht als „Kunde“ angesprochen werden wollte. Das Gericht gab ihr kein Recht.
Bei der Wahl hat Angela Merkel 35 weniger Stimmen bekommen, als die 399 Mandate, über die die große Koalition aus CDU, CSU und SPD verfügt. Einige FDP-Chef Christian Lindner war der Meinung, dass „die hohe Zahl von Abweichlern bei der Kanzlerwahl (...) enorme Fliehkräfte“ in der Großen Koalition entlarve. Nutzer wiesen darauf hin, dass die Zahl der Abweichler aber gar nicht so ungewöhnlich sei.
Ob Joachim Sauer gerne die Wahl vor Ort verfolgt hat, darüber kann nur spekuliert werden. Einige Personen, die auch im Bundestag waren, hatten einen anderen Eindruck. Denn Sauer schaute während des Wahlgangs auf seinen Laptop und auch auf sein Handy. Fotos davon verbreiteten sich auf Twitter.
Auch Angela Merkels Mutter war am Mittwoch im Bundestag. Der designierte Heimatminister Horst Seehofer traf etwas verspätet ein.
Kurz vor Beginn des Wahlgangs nutzten einige Personen vor Ort und auf Twitter die Gelegenheit für Gruppenfotos und Kommentare.
Manch einer versuchte, auf den letzten Metern auf Twitter noch Stimmung zu machen, wie etwa Linke-Politiker Matthias Hoehn. Er twitterte: „16 Jahre #Merkel, 4 Jahre #Spahn und #Seehofer im Heimatmuseum? Dazu kann kein Gewissen verpflichtet werden - auch kein sozialdemokratisches, die #SPD. #NoGroko #Kanzlerinwahl.“
Einige Nutzer interessierten sich außerdem dafür, wie es Martin Schulz wohl gehe. Auch dafür gab es durch Fotos auf Twitter Raum für Interpretationen.