Umfassende Reformen Grüne fordern Zerschlagung des Bahn-Konzerns

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter Quelle: dpa

Angesichts wachsender Probleme im Bahnverkehr fordern die Grünen harte Maßnahmen von der Bundesregierung. Sie müsse dafür sorgen, dass der Bahn-Konzern sich neu aufstelle, sagt Fraktionschef Anton Hofreiter.

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Angesichts der großen Probleme bei der Deutschen Bahn fordern die Grünen umfassende Reformen und die Zerschlagung des Konzerns. „Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass der Konzern sich neu aufstellt“, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). Es gehe zuerst darum, das zersplitterte Zuständigkeits-Chaos zu vieler kleiner Gesellschaften aufzulösen. Die verschiedenen Töchter, die alle für das Netz verantwortlich seien, müssten zu einer Infrastruktur-Gesellschaft fusionieren. „Ohne klare Zuständigkeiten laufen auch Milliardeninvestitionen ins Leere“, warnte Hofreiter.

Nötig für mehr Wettbewerb sei aber auch eine Zerschlagung des Unternehmens in zwei Teile: Netz- und Transportgeschäft müssten getrennt werden, sagte Hofreiter. Bei den Finanzproblemen helfen solle zudem eine Teilprivatisierung. „Der Verkauf von Tochterunternehmen wie Arriva und Schenker könnte frisches Geld in die Kasse bringen, um Zukunftsprojekte anzupacken“, sagte Hofreiter.

Der Aufsichtsrat der Bahn will am Freitag über Ergebnisse seiner zweitägigen Klausurtagung informieren. Themen waren unter anderem Maßnahmen gegen die wachsende Verspätung von Zügen, verbesserte Wartung und Instandhaltung der Züge sowie zusätzliche Investitionszuschüsse des Eigentümers Bund an die Bahn in Milliardenhöhe.

Die Bahn steht wegen vieler Verspätungen in der Kritik. Im Oktober kamen nur 71,8 Prozent der Züge pünktlich an ihre Ziele. Nach einem Bericht des ARD-Magazins „Kontraste“ fehlen derzeit rund 5800 Mitarbeiter im „betriebskritischen Bereich“ des Zugverkehrs. Darüber hinaus seien im Sommer nur 20 Prozent der eingesetzten ICE-Züge „voll funktionsfähig“ unterwegs gewesen.

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