Umfrage CSU enttäuscht Bayerns Wähler mit Flüchtlingspolitik

Mit dem Thema Flüchtlingspolitik soll der CSU in Bayern der ganz große Stimmenfang gelingen. Die Umfrageergebnisse zeigen aber etwas anderes.

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CSU enttäuscht Bayerns Wähler mit Flüchtlingspolitik Quelle: dpa

München Zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl in Bayern zeigt sich in einer landesweiten Umfrage eine Mehrheit enttäuscht von der Flüchtlingspolitik der CSU. Zwar seien 71 Prozent für eine strengere Migrationspolitik und 48 Prozent für die CSU-Positionen, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Instituts GMS im Auftrag des TV-Senders Sat.1. Allerdings glaubten nur 37 Prozent, dass die CSU im Flüchtlingsstreit mit der Schwesterpartei CDU etwas bewegt habe.

63 Prozent der Bayern seien der Ansicht, die CSU und ihr Parteichef Horst Seehofer seien unangemessen mit der Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzenden Angela Merkel umgegangen. Gespalten ist die Bevölkerung der Umfrage zufolge bei der Frage, ob die Flüchtlingspolitik wichtig sei: 51 Prozent halten sie für sehr wichtig oder sogar für wahlentscheidend, 46 Prozent halten sie für weniger oder überhaupt nicht wichtig.

Bundesinnenminister Seehofer hatte im Juli nach heftigem Streit mit Merkel einen sogenannten Masterplan seiner Flüchtlingspolitik vorgestellt, den er nun umsetzen will. Die Kanzlerin billigte den Plan unter der Bedingung, dass Seehofer bei der Zurückweisung von Flüchtlingen an der Grenze keine nationalen Alleingänge unternimmt.

Die CSU nahm für sich in Anspruch, dass Merkel erst auf ihren Druck hin ihre Flüchtlingspolitik geändert habe und sogar andere europäische Länder zu Zugeständnissen bewegt habe.

Bei der Umfrage unter 1004 Personen vom 25. bis 31. Juli blieben die Wahlabsichten gegenüber der GMS-Umfrage von Anfang Juli fast unverändert. Die CSU mit dem Spitzenkandidaten und Ministerpräsidenten Markus Söder verharrte bei 39 Prozent der Stimmen und würde damit ihre absolute Mehrheit deutlich einbüßen.

Auf Platz zwei landeten nun allein die Grünen mit unverändert 14 Prozent, während die AfD um einen Punkt auf 13 Prozent nachgab. Die SPD käme derzeit bei einer Landtagswahl auf zwölf Prozent, die Freien Wähler auf acht und die FDP auf sechs Prozent. Gewählt wird am 14. Oktober. 

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