Umfrage in Schleswig-Holstein Abwärtstrend bei der AfD

Für die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein kann die CDU ihren Abstand zur SPD verkürzen. Neu im Parlament wäre die AfD – zu vielen Wählern ist die Partei aber zu zerstritten, wie aus einer aktuellen Umfrage hervorgeht.

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Die Alternative für Deutschland verliert an Zustimmung, wie aus aktuellen Umfragen hervorgeht. Quelle: dpa

Hamburg Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein kann die CDU im Bundesland den Rückstand auf die Sozialdemokraten verkürzen. Allerdings behält die Küstenkoalition aus SPD, Grünen und Südschleswigschem Wählerverband (SSW) zurzeit ihre Regierungsmehrheit. Die Alternative für Deutschland (AfD) hingegen verliert an Zustimmung. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks.

Wenn schon am nächsten Sonntag ein neuer Landtag gewählt würde, käme die SPD auf 33 Prozent. Sie bleibt damit auf dem Niveau von Anfang April. Die CDU erreicht jetzt 31 Prozent, hat also einen Prozentpunkt hinzugewonnen. Im Vergleich zur Landtagswahl 2012 würde die CDU ihr Ergebnis ungefähr halten (2012: 30,8 Prozent), die SPD würde sich verbessern (2012: 30,4 Prozent).

Die Grünen können ihren Abschwung in Schleswig-Holstein vorläufig stoppen. Wie schon Anfang April würden jetzt 12 Prozent der Befragten für sie stimmen. Die FDP bleibt ebenfalls stabil, bei 9 Prozent. Auch der SSW hat sich zuletzt nicht verändert. Als Vertretung der dänischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Klausel befreit, wäre er mit 3 Prozent im Landtag vertreten.

Neu im Landesparlament wäre die AfD, die allerdings an Zustimmung verloren hat (aktuell 5 Prozent, minus 2 Prozentpunkte seit Anfang April). Mehr als 80 Prozent der Befragten finden, die Partei sei zu zerstritten, um ernsthaft Politik mitgestalten zu können. Gänzlich leer ausgehen würde zurzeit die Linke (unverändert 4 Prozent). Weit abgeschlagen bleibt die Piratenpartei.

Das für die regierende Küstenkoalition positive Ergebnis spiegelt sich auch im Urteil über die Regierungsarbeit wieder. 61 Prozent der Befragten sind mit der Leistung der Landesregierung zufrieden (plus 4 Prozentpunkte). Der Anteil der Unzufriedenen ist auf insgesamt 35 Prozent gesunken (minus fünf Prozentpunkte).

Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) ist weiterhin der beliebteste Spitzenkandidat im Land, gefolgt von Wolfgang Kubicki (FDP), Monika Heinold (Grüne) und Daniel Günther (CDU). Der CDU-Spitzenkandidat überzeugt offenbar weiterhin relativ wenige Bürgerinnen und Bürger. Bei einer Direktwahl läge Daniel Günther mit 26 Prozent deutlich hinter Torsten Albig (55 Prozent), der seinen Vorsprung sogar noch vergrößert hat.

Dementsprechend kommt bisher keine Wechselstimmung im nördlichsten Bundesland auf. 53 Prozent wollen weiterhin eine SPD-geführte Landesregierung. Allerdings hat der Anteil derjenigen, die lieber die CDU in der Führungsrolle sähen, um fünf Prozent zugenommen (jetzt 34 Prozent). Die Union wird auf einigen Politikfeldern mehrheitlich besser bewertet als die Sozialdemokraten, u. a. in den Bereichen Wirtschaft, Kriminalitätsbekämpfung, Verkehrspolitik und Finanzen. Aber in dem nach Meinung der Bürger zurzeit wichtigsten Themengebiet, der Bildungs- und Schulpolitik, genießt die SPD höheres Ansehen. Dies trifft u. a. auch auf die Bereiche soziale Gerechtigkeit, Familienpolitik und Arbeitsplatzsicherung zu.

Das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap befragte am 18. und 19. April 2017 insgesamt 1002 zufällig ausgesuchte, wahlberechtigte Personen ab 16 Jahren in Schleswig-Holstein. Die Fehlertoleranz beträgt zwischen 1,4 Prozentpunkten (bei 5 Prozent Anteilswert) und 3,1 Prozentpunkten (bei 50 Prozent Anteilswert).

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