Umfrage Mehrheit der Deutschen sieht GroKo skeptisch

Eine Neuauflage der großen Koalition findet wenig Begeisterung bei den Bundesbürgern. Und auch mit Blick auf Kanzlerin Merkel sind die Deutschen gespalten. SPD-Chef Schulz stürzt in der Wählergunst ab.

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Der SPD-Chef und die CDU-Vorsitzende verlieren an Zustimmung. Quelle: dpa

Berlin Eine mögliche Neuauflage der großen Koalition stößt bei einer Mehrheit der Bürger auf Skepsis. Im neuen ARD-„Deutschlandtrend“ bewerten 45 Prozent der Befragten eine Koalition aus Union und SPD als sehr gut oder gut. 52 Prozent jedoch fänden sie weniger gut oder schlecht. Der aktuelle Zustimmungswert entspricht laut ARD dem Niveau von vor der Bundestagswahl.

Die Anhänger von CDU und CSU befürworteten eine große Koalition deutlich: Von ihnen fänden 68 Prozent ein Bündnis aus Union und SPD sehr gut oder gut, 30 Prozent weniger gut oder schlecht. Die SPD-Anhänger sind in der Frage gespalten: 50 Prozent fänden eine Koalition aus Union und SPD sehr gut oder gut, 49 Prozent weniger gut oder schlecht.

Sollte eine große Koalition nicht zustandekommen, wären 54 Prozent der Bürger für Neuwahlen. Das sind neun Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Eine Minderheitsregierung befürworten aktuell 42 Prozent, neun Punkte weniger als im Dezember.

53 Prozent der Deutschen würden es begrüßen, wenn CDU-Chefin Angela Merkel Bundeskanzlerin bliebe. Das sind drei Prozentpunkte weniger als im Vormonat. 45 Prozent fänden eine erneute Kanzlerschaft Merkels weniger gut oder schlecht. 49 Prozent meinen, dass Merkel dann die volle Amtszeit bleiben sollte - 45 Prozent wollen, dass sie vorzeitig einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin Platz machen sollte.

65 Prozent stimmten der Aussage zu, dass Merkel eine „gute Bundeskanzlerin“ sei. Unter den Unions-Anhängern sehen dies 93 Prozent so. Allerdings finden auch 75 Prozent aller Deutschen und 60 Prozent der Unions-Anhänger, dass es Zeit für eine personelle Erneuerung in der CDU ist.

In der Rangliste der beliebtesten Politiker liegt Merkel im Mittelfeld. 52 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden, zwei Prozentpunkte weniger als im Dezember. Oben in der Beliebtheitsskala steht weiterhin Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) mit 62 Prozent Zustimmung. Aber auch er verlor leicht im Vergleich zum Dezember (minus drei Punkte). CSU-Chef Horst Seehofer kann hingegen um drei Punkte auf 34 Prozent zulegen.

Die Zustimmungswerte für SPD-Chef Martin Schulz sind laut „Deutschlandtrend“ auf den für ihn niedrigsten Wert gesunken. Er erhielt in der repräsentativen Umfrage 30 Prozent Zustimmung, neun Punkte weniger als noch im Vormonat.

In der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage ist die Union deutlich stärkste Kraft mit 33 Prozent (ein Prozentpunkt mehr als im Vormonat). Unverändert 21 Prozent der Bundesbürger würden die SPD wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die AfD kommt auf 13 Prozent, die Grünen erreichen elf Prozent, FDP und Linke kommen auf je neun Prozent.

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