Unbekannte kapern privates Smart-TV-Gerät Hacker-Angriff auf NRW-Landwirtschaftsministerin Schulze Föcking

Unbekannte haben den internetfähigen Fernseher von Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin gekapert.

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Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Quelle: dpa

Düsseldorf Auf die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking (41) ist ein Hacker-Angriff verübt worden. Auf dem internetfähigen Fernsehgerät im Wohnhaus der CDU-Politikerin sei am Donnerstag plötzlich eine Aufnahme aus einer Fragestunde im Landtag abgespielt worden, in der es um die Schweinehaltung in ihrem Familienbetrieb gegangen sei, teilte die Landesregierung am Freitag in Düsseldorf mit. Nun prüfe das Landeskriminalamt, inwieweit Unbefugte Zugriff auf persönliche Daten von Schulze Föcking gehabt hätten. Kurz vor der Tat sei die Ministerin bereits über ihr persönliches Profil in einem sozialen Netzwerk massiv bedroht worden.

„Es hat von bisher unbekannter Seite Versuche gegeben, auf persönliche Daten der Ministerin zuzugreifen“, sagte Regierungssprecher Christian Wiermer gegenüber der „Rheinischen Post“. Diese seien zum Teil auch erfolgreich gewesen. Laut dem Düsseldorfer Landeskriminalamt sei die Polizei noch damit beschäftigt, mögliche Spuren zu sichern. Erkenntnisse über mögliche Täter gebe es noch nicht.

Die Landtagsfraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen verurteilten den Vorfall in einer gemeinsamen Erklärung. Wenn Beleidigungen, Drohungen oder gar Gewalt zum Mittel der politischen Auseinandersetzung würden, sei eine Grenze überschritten. Das Vorgehen der Täter sei „abstoßend“.

Im vergangenen Jahr hatten Tierschützer heimlich Videoaufnahmen im Mastbetrieb der Familie Schulze Föcking in Steinfurt gemacht. Die Bilder zeigten Schweine mit zum Teil abgebissenen Schwänzen und entzündeten Gelenken und wurden bei „Stern TV“ ausgestrahlt. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf, stellte diese aber Mitte September ein. Demnach gab es keinen Verdacht auf eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz.

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