Unfaire Handelsvorteile durch Euro? Merkel kontert Trump-Vorwurf

Angela Merkel weist den Vorwurf der Trump-Regierung zurück, dass Deutschland durch den Euro unfaire Handelsvorteile ziehe. Im Gegenteil, Deutschland setze gerade auf eine Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank.

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Von Stockholm aus kontert die Bundeskanzlerin den US-Vorwurf und lobte zusätzlich die Zusammenarbeit der 27-EU-Staaten und ihren Zusammenhalt. Quelle: dpa

Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Vorwurf aus der US-Regierung zurückgewiesen, dass sich Deutschland über den Euro unfaire Handelsvorteile verschaffe. „Deutschland ist ein Land, das immer dafür geworben hat, dass die Europäische Zentralbank eine unabhängige Politik macht, so wie das auch die Bundesbank gemacht hat, als es noch keinen Euro gab“, sagte Merkel am Dienstag bei einem Besuch in Stockholm.

„Deshalb werden wir auf das Verhalten der EZB auch keinen Einfluss nehmen. Deshalb kann ich auch an der Situation, wie sie ist, und will ich auch gar nichts ändern“, betonte die Kanzlerin.

Die neue US-Regierung hatte Deutschland vorgeworfen, sich auf Kosten der USA und seiner Euro-Partner mit Hilfe eines deutlich unterbewerteten Euro unfaire Handelsvorteile zu erschleichen. Merkel betonte, dass sich deutsche Unternehmen vielmehr bemühten, mit wettbewerbsfähigen Produkten und fairem Wettbewerb auf dem Weltmarkt zu bestehen.

Merkel lobte nach einem Gespräch mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven zudem, dass es den 27 EU-Staaten ohne Großbritannien bisher sehr gut gelungen sei, zusammenzuhalten. Es sei wichtig, dass dies während der Brexit-Verhandlungen so bleibe. Im März werde die EU zudem anlässlich des 60. Jahrestages der Römischen Verträge eine Perspektive vorlegen, wohin sich die Union entwickeln solle.

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