Uno-Mission in Mali Bundeswehr kämpf mit schwierigen Bedingungen

Die Bundeswehr ist Teil der gefährlichen Uno-Mission in Mali. Kurz vor dem Truppenbesuch von Ursula von der Leyen beklagt der Wehrbeauftragte Wassermangel und fehlende Absprachen.

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Auch deutsche Blauhelmsoldaten sind in Mali im Einsatz. Das Land war 2012 teilweise in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen geraten – nur eine französische Intervention verhinderte Schlimmeres. Der Wehrbeauftragte machte nun auf die Lage deustcher Soldaten aufmerksam, die unter anderem mit der Wasserversorgung und fehlender Kooperation zwischen verschiedenen Hilfsmissionen zu kämpfen haben. Quelle: dpa

Berlin/Abuja Vor dem Besuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Mali beklagt der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels Probleme beim Bundeswehreinsatz in dem westafrikanischen Krisenstaat. Die Wasserversorgung sei mangelhaft und die militärischen und zivilen Hilfsmissionen zu schlecht aufeinander abgestimmt, sagte Bartels dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bartels verwies darauf, dass die Mission im Norden des Wüstenstaats aktuell der „gefährlichste Einsatz der Vereinten Nationen“ sei.

Mali war 2012 teilweise in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen geraten. Nur eine französische Intervention konnte die Aufständischen zurückdrängen. Die Bundeswehr bildet die malische Armee aus und ist im Norden an der UN-Mission zur Durchsetzung eines Friedensabkommens beteiligt. Insgesamt sind mehr als 700 deutsche Soldaten an den zwei Einsätzen beteiligt.

Befürchtungen, der Unterstützungseinsatz in Mali könnte sich ähnlich ungewiss wie der Afghanistan-Einsatz entwickeln, wies Bartels zurück. Mali sei anders. Die Bundeswehrsoldaten bräuchten für den Mali-Einsatz zwar kein klar benennbares End- und Zieldatum. „Wichtig ist aber ein Plan, ist eine realistische gemeinsame Strategie der internationalen Helfer.“

Auch Bundeswehrverbands-Chef André Wüstner fürchtet, dass das deutsche Engagement in Mali nicht zielgerichtet ist. „Operativ ist in Mali wenig von einem vernetzten Ansatz zu sehen. Ich habe die Sorge, dass dauerhaft die gleichen Fehler wie in Afghanistan gemacht werden: zielloser Einsatz von Entwicklungsgeldern, wenig Koordination zwischen den Ressorts gepaart mit Machbarkeitsillusionen und überzogene Erwartungen“, sagte er der „Bild“-Zeitung.

Von der Leyen war am Sonntag wegen einer Flugzeugpanne auf ihrem Weg nach Mali in Nigeria gestrandet. Nach einem vierstündigen Zwischenstopp in der nigerianischen Hauptstadt Abuja konnte ihr Airbus A340 aufgrund eines Computerproblems nicht weiterfliegen. Am Montag sollte es weiter nach Mali gehen. Mit welchem Flieger, war aber zunächst unklar.

In Mali will die Ministerin die deutschen Soldaten besuchen und politische Gespräche führen. Das genaue Besuchsprogramm war bis zuletzt noch geheim.

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