
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland nach Berechnungen des Autoclubs ACE eine halbe Million Fahrerfluchten gegeben. Der Auto Club Europa in Stuttgart hatte regionale Polizeistatistiken aus zwölf Bundesländern ausgewertet. Für Sachsen, Bremen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern lagen keine Daten vor. Diese seien anhand der Zulassungszahlen hochgerechnet worden, erklärte der ACE.
Das sind die häufigsten Vandalismus-Schäden
Im Oktober und November 2014 befragte forsa im Auftrag von CosmosDirekt 1.005 deutsche Autofahrer ab 18 Jahren, ob sie schon einmal Opfer von Vandalismus geworden seien. Für die Schadenerhebung wurden diejenigen befragt, die schon einmal von Vandalismus betroffen waren.
Das Ergebnis: insgesamt 39 Prozent der Befragten waren mit ihrem Auto schon einmal von Vandalismus betroffen, es wurde also von jemand anderem ein kleinerer oder größerer Schaden am Auto verursacht. Bei den Frauen waren 38 Prozent, bei den Männern 40 Prozent betroffen.
60 Prozent der Leidtragenden ärgerten sich über Kratzer im Lack.
42 Prozent berichten von Beulen und Dellen im Blech als Folge von Vandalismus.
Auch abgebrochene Außenspiegel scheinen keine Seltenheit zu sein - immerhin nahezu jeder Vierte (23 Prozent) beklagte diesen Schaden.
Bei zwölf Prozent der Befragten waren die Scheiben des Autos eingeschlagen.
Zehn Prozent kamen zu ihrem Auto und die Antenne war abgebrochen.
Bei sieben Prozent der Geschädigten waren die Reifen des Wagens zerstochen.
Einen abgebrochenen Scheibenwischer beklagten fünf Prozent.
Dass in das Auto eingebrochen oder der Wagen gleich komplett gestohlen wurde, mussten drei Prozent der Umfrageteilnehmer erleben.
Bei den meisten Unfallfluchten bleiben laut ACE die unschuldigen Opfer auf Kosten sitzen. Zwar trete die Vollkasko für den Schaden am Fahrzeug ein. Durch Selbstbeteiligung und Verlusten beim Schadenfreiheitrabatt müssten die Betroffenen meist bis zu 1000 Euro selbst zahlen. Die geringen Aufklärungsquoten würden bei den Sündern „möglicherweise“ den Trend zur Flucht verstärken, glaubt der Automobilclub.
Eine bundesweite Statistik über alle angezeigten Unfallfluchten gebe es nicht, kritisiert der ACE in seiner Mitteilung. Das Statistische Bundesamt sammelt nur die Zahlen zu Unfällen mit Personenschaden und schwerwiegenden Unfällen mit Sachschäden.