Verkehrsminister Scheuer „Es geht um Sein oder Nichtsein der Autobranche“

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Quelle: imago images

Ist die Zukunft der deutschen Autobauer in Gefahr? Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zeigt sich über die Ausmaße des Diesel-Skandals besorgt – und macht seinem Ärger Luft.

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sorgt sich angesichts des fortschreitenden Diesel-Skandals um die Zukunft der deutschen Autobauer. „Es geht um das Sein oder Nichtsein der deutschen Automobilbranche für die nächsten Jahrzehnte“, sagte Scheuer der WirtschaftsWoche. Er habe zuletzt seinem Ärger Luft machen müssen, „weil es um sehr viele Arbeitsplätze geht“, sagte Scheuer weiter über seine Gespräche mit Daimler-Chef Dieter Zetsche.  

Zweimal in 14 Tagen hatte Scheuer den Vorstandsvorsitzenden wegen Betrugsverdachts bei der Motorsteuerung von Daimler-Fahrzeugen ins Ministerium nach Berlin zitiert. Nach dem zweiten Gespräch verkündete Scheuer einen amtlichen  Rückruf für 774.000 Daimler-Fahrzeuge, davon 238.000 in Deutschland.

Denn aus Sicht des Scheuer unterstellten Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hat der Autobauer mehrere unzulässige Abschalteinrichtungen in der Motorsteuerung versteckt. Das sorgt dafür, dass die Abgasreinigung auf der Straße nicht mehr funktioniert – und ein Auto zu viele gesundheitsschädliche Stickoxide in die Luft bläst. Daimler will die vom Bund beanstandeten Funktionen in der Motorsteuerung nun zwar schnell beseitigen. Offene Rechtsfragen seien aber noch in einem Widerspruchsverfahren zu klären, teilte der Autobauer mit.

„Das Gespräch mit Dieter Zetsche war ehrlich und offen. Ich habe ihm meine Meinung schonungslos rübergebracht“, sagte Scheuer der WirtschaftsWoche weiter. Das Ergebnis sei „sehr gut“. Scheuer schließt künftige Gespräche mit führenden Automanagern in der Diesel-Frage nicht aus.

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