




Verkehrssünder in Deutschland müssen sich auf ein neues Punkte-System einstellen. Die Grenze für den Führerscheinentzug sinke von 18 auf acht Punkte, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU)in der "ARD". „Das klingt drastisch“. Das ganze System werde aber gestaucht. Vergehen, für die es bisher drei Punkte gab, sollen künftig nur noch mit einem Punkt bestraft werden. Das System sei derart kompliziert geworden, dass niemand mehr durchblicke, begründete Ramsauer seine Reformpläne weiter. „Ich will das einfacher, transparenter und handhabbarer machen.“ Was mit den 47 Millionen alten Punkten passiert, wolle er Ende Februar erläutern.
Was sich in Flensburg ändert
Unter "grobe Verstöße" fallen beispielsweise Geschwindigkeitsübertretungen. Wer bisher innerorts 21 Sachen zu viel drauf hat, bekommt drei Punkte. Nach der Umstellung gibt es dafür nur noch einen Punkt. Das gilt natürlich für alle Vergehen, die bislang mit drei Punkten bestraft wurden.
Zu den sogenannten „schwerwiegenden Ordnungswidrigkeiten“ gehört unter anderem das bei Rot über die Ampel fahren. Dieses und ähnliche Vergehen bringen demnächst zwei Punkte in Flensburg.
Wer mit Alkohol am Steuer erwischt wird, muss - wie bisher auch - sofort den Lappen abgeben. Wer trinkt, läuft - daran ändert sich nichts.
Nach Informationen der „AutoBild“ erfolgt bei einem Stand von vier Punkten eine „Ermahnung“, bei sechs Punkten eine letzte „Verwarnung“. Punkte können wie bisher durch Nachschulung rechtzeitig abgebaut werden. Zudem sollen die Einträge künftig einzeln verjähren: 1-Punkt-Delikte nach zwei und 2-Punkte-Delikte nach drei Jahren.
Deutschland
Das Verkehrszentralregister (VZR) gibt es seit 1958. Darin werden innerhalb des Kraftfahrt-Bundesamtes die Delikte und die dafür erhaltenen Punkte der Verkehrsteilnehmer elektronisch gesammelt. Ramsauer hatte bereits 2011 mit Umstellungen anfangen, er senkte etwa die Grenze für den Verlust des Führerscheins von 20 auf 18 Punkte.