




Wie die WirtschaftsWoche berichtet, will das Bundesarbeitsministerium, dass Deutschlands größte Unfallkasse „Verwaltungs-Berufsgenossenschaft“ (VBG) die Behandlungs- und Folgekosten der bei ihr versicherten Sportler auf alle ihre Versicherten umlegt. Laut Arno Metzler, Vorsitzender der VBG-Vertreterversammlung, müsste die Genossenschaft in diesem Fall die Beiträge ihrer 34 Millionen Mitglieder drastisch erhöhen: „Wir müssten dann den Beitrag für alle Versicherten um zehn Prozent anheben“, sagte er der WirtschaftsWoche. Würden die Ausgaben wenigstens auf alle Berufsgenossenschaften verteilt – weil Sport eine Sache der Allgemeinheit sei -, müssten seine Mitglieder künftig fünf Prozent mehr zahlen. Allein im Jahr 2011 waren die Kosten gegenüber dem Vorjahr um rund 60 Millionen Euro gestiegen.
Notfalls will das Ministerium per Gesetz die Beiträge für die versicherten Sportler deckeln. Die Vertreterversammlung, das höchste Gremium der Organisation, lehnt deshalb den Vorstoß des Arbeitsministeriums ab und hat im Gegenzug beschlossen, für die besonders teuren Fußballer eine eigene „Gefahrentarifstelle“ einzurichten. In einer weiteren Gruppe werden alle übrigen Aktiven versichert, die von ihrem Verein regelmäßige Zahlungen erhalten, sowie in einer dritten die Angestellten der Geschäftsstellen. Für die Vereine bedeutet dies eine Beitragserhöhung zwischen 80 und 100 Prozent. Vor allem drei Gründe führen zu den steigenden Kosten aus Sportverletzungen: Die Zahl der Schäden wächst, Behandlung und Reha werden dank raffinierterer Technik teurer, und es gibt immer mehr Aktive, die von ihrem Club regelmäßig Gehälter kassieren, bis in untere Spielklassen hinein.