Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer rechnet damit, dass sich die Nato auf dem Sondertreffen am Mittwochnachmittag auf einen Truppenabzug aus Afghanistan einigt. „Wir haben immer gesagt, wir gehen gemeinsam rein, wir gehen gemeinsam raus. Ich stehe für einen geordneten Abzug“, sagte die CDU-Politikerin im ARD-Morgenmagazin.
„Deswegen gehe ich davon aus, dass wir das heute so beschließen werden.“ Deutschland werde seine Pläne mit denen der Nato und den USA „synchronisieren.“ US-Präsident Joe Biden plant Regierungsvertretern zufolge, bis zum 11. September die verbliebenen 2500 amerikanischen Soldaten aus Afghanistan abzuziehen.
Offiziell will er demnach seine Entscheidung am Mittwoch mitteilen. Daneben plant Medienberichten zufolge auch Großbritannien einen Abzug seiner Truppen aus Afghanistan bis zum 11. September. Nahezu alle etwa 750 britischen Soldaten sollen aus dem Land zurück nach Hause beordert werden. Ohne Unterstützung der USA würden sie sich in Afghanistan schwertun, da sie auf amerikanische Stützpunkte und Infrastruktur angewiesen seien.
Der Bundestag hatte zuletzt eine Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr bis zum 31. Januar 2022 beschlossen. Derzeit sind noch etwa 1300 deutsche Soldaten in dem Land am Hindukusch stationiert.