Von der Leyens Airbus bleibt am Boden A400M a. D.

Das musste wohl so kommen: Jahrelang gab es Pannen, nun bricht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen endlich zur ersten Dienstreise mit einer Airbus A400M auf – und bleibt mit einem Triebwerksausfall liegen.

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Den Flug von Berlin-Tegel nach Rukla in Litauen absolvierte die Verteidigungsministerin mit dem neuen Flugzeug – auf dem Rückflug musste die Transall einspringen. Quelle: dpa

Kaunas Gleich bei der ersten Dienstreise von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit einem modernen A400M-Transportflugzeug hat die Maschine ihren Dienst versagt. Ein Triebwerk sei ausgefallen, sagte die CDU-Politikern am Dienstag in Litauen.

Die Maschine musste zunächst auf dem Flughafen in Kaunas stehenbleiben. Die Ministerin und ihre Delegation wollte mit einer älteren Transall-Maschine zurück nach Berlin fliegen. Eigentlich sollen die A400M die Transall-Flugzeuge ersetzen.

Die Airbus A400M gilt als das modernste militärische Transportflugzeug der Welt, aber auch als größter Problemfall der Bundeswehr. Politische, finanzielle und technische Probleme verzögerten die Entwicklung jahrelang.

Von der Leyen hatte das von der Bundeswehr geführte Nato-Bataillon besucht. Sie geht davon aus, dass die USA auch unter ihrem neuen Präsidenten Donald Trump an der in der Nato vereinbarten Truppenstationierung in Osteuropa zur Abschreckung Russlands festhalten werden. Ihren US-Kollegen Jim Mattis werde sie am Freitag in Washington zum ersten Mal treffen, sie habe jedoch bereits mit ihm telefoniert, sagte die Ministerin in Litauen.

„Nach dem, was wir im Gespräch miteinander ausgetauscht haben, habe ich keine Zweifel an seiner tiefen Überzeugung der Wichtigkeit der Nato und auch an der Standfestigkeit der Amerikaner innerhalb der Nato zu dem, was wir miteinander verabredet haben.“ Die Bundeswehr führt dort eines der vier Kampfbataillone, die die Nato zur Abschreckung Russlands nach Osteuropa entsendet.

Die USA übernehmen das Kommando über das Bataillon in Polen. Trump hat die Nato in der Vergangenheit immer wieder kritisiert und die Grundpfeiler des westlichen Verteidigungsbündnisses wie etwa die gegenseitige Beistandsverpflichtung infrage gestellt. Im Wahlkampf hatte der Milliardär zudem gedroht, die Verbündeten in Europa im Stich zu lassen, falls sie nicht genug für ihre Verteidigung ausgeben. Er drohte auch mit dem Abzug der verbliebenen US-Truppen aus Europa, wenn die Europäer nicht mehr für den Schutz durch die Amerikaner bezahlten.

Trump sorgte damit vor allem in den baltischen Staaten für Unruhe, die russische Übergriffe auf ihr Territorium nach dem Muster der Ukraine befürchten. Nach dem Ende des Kalten Krieges hatten die europäischen Staaten ihre Wehrausgaben drastisch gekürzt. Erst seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland 2014 kehrt sich dieser Trend langsam wieder um. Auch Deutschland erhöht seinen Wehretat seit einiger Zeit wieder.

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