Er nannte den Vorschlag von Nahles „absurd“ und warf der SPD „eine Art von Helfersyndrom“ vor. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe die Probleme des Landes, das derzeit unter einem dramatischen Kursverfall der türkischen Währung leidet, selbst geschaffen. Von Lambsdorff sieht auch keine Ansteckungsgefahr für die Weltwirtschaft. Zudem verwies er auf deutsche Staatsbürger, die in der Türkei aus politischen Gründen in Haft sitzen.
Ähnlich äußerte sich der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, im Deutschlandfunk. Die Probleme der türkischen Wirtschaft seien in erster Linie hausgemacht, sagte der CDU-Politiker. Zudem warf er Erdogan vor, sein Land auf einen Kurs gesteuert zu haben, der Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit widerspreche.
„Wenn er da nicht rauskommt aus dieser Ecke, macht es keinen Sinn, Wirtschaftshilfen oder Finanzhilfen zu gewähren“, sagte Hardt. Dabei müsse im Zweifel auch hingenommen werden, das deutsche Firmen mit Türkei-Geschäften in Mitleidenschaft gezogen werden.
Nahles hatte in einem Zeitungsinterview am Wochenende gesagt, Deutschland müsse die Türkei unter Umständen unterstützen. Das Land sei ein Nato-Partner, der Deutschland und Europa nicht egal sein könne. Erdogan besucht Ende September Deutschland. Im Vorfeld werden sich die Finanz- und Wirtschaftsminister beider Länder treffen.